Quantcast
Channel: www.bayern.de - RSS Newsfeed Pressemitteilungen der Bayerischen Staatsregierung
Viewing all articles
Browse latest Browse all 9307

Ministerialdirektor Josef Erhard tritt Ende Juli in den Ruhestand ? Chef der Kultusverwaltung unter vier Ministern ? Feierstunde zu seiner Verabschiedung am heutigen Nachmittag - 13 Jahre an der Spitze des Kultusministeriums

$
0
0

MÜNCHEN/ERDING. 13 Jahre stand Josef Erhard als Amtschef an der Spitze der Schulverwaltung in Bayern. Unter vier Kultusministern, von Hans Zehetmair über Monika Hohlmeier und Siegfried Schneider bis zu Dr. Ludwig Spaenle, hatte der Ministerdirektor die Zügel der Verwaltung über 120.000 Lehrkräfte und rund 1,8 Millionen Schülern an über 4.000 Schulen in Bayern in seinen Händen. Zum Monatsende tritt der dienstälteste Amtschef eines Kultusministeriums in Deutschland in den Ruhestand. Am heutigen Nachmittag wird er im Rahmen einer Feierstunde im Kultusministerium von Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle verabschiedet (Pressemitteilung mit den Laudationes folgt gegen 17 Uhr).

 Seine Karriere in der Staatsverwaltung hatte er nach rund zehn Jahren als Gymnasiallehrer am Gymnasium in Markt Schwaben als "Spiegelreferent" für das Kultusministerium in der Bayerischen Staatskanzlei noch unter Ministerpräsident Franz-Josef-Strauß begonnen. Der Weg führte den 1946 geborenen Josef Erhard rasch nach oben: Er wurde zunächst Büroleiter von Staatsminister Hans Zehetmair, mit dem er bis heute verbunden ist.

1994 übernahm Josef Erhard als Ministerialdirigent die Leitung der Abteilung Kunst, Kunsthochschulen und Einrichtungen der Kulturpflege im Wissenschaftsministerium und damit zugleich auch als Vorsitzender die Federführung für die Richard-Wagner-Stiftung in Bayreuth. Diese Zeit schätzt er bis heute: "Ich erlebte hier die größte Freiheit, kreative Ideen zu entfalten und umzusetzen", erinnert er sich. In dieser Zeit konnte er auch das Fest "2000 Jahre Bayern" vorbereiten, das in Regensburg zentral begangen worden war. Er hat in diesen vier Jahren die Weichen mit gestellt für die Restaurierungswerkstatt des Bayerischen Nationalmuseums, für die Pinakotek der Moderne und das Neue Museum in Nürnberg.

 1998 ernannte ihn das Kabinett zum Amtschef im Staatsministerium für Unterricht und Kultus. In diesen 13 Jahren veränderte sich die Bildungslandschaft im Freistaat erheblich. Es wurden wichtige Weichen für die Zukunft gestellt. Die sechsstufige Realschule wurde eingeführt und das achtjährige Gymnasium. Mit der Beruflichen Oberschule verstärkte Bayern die Durchlässigkeit erheblich und schuf einen gleichwertigen Weg bis hin zur allgemeinen Hochschulreife. Die Hauptschule wurde schließlich zur Mittelschule weiterentwickelt – mit einer intensiven Berufsorientierung als Alleinstellungsmerkmal und der Möglichkeit mit dem Instrument der Schulverbünde Schulstandorte in der Fläche zu erhalten.

 Auf Bundesebene gehört der bisweilen durchaus unkonventionelle Josef Erhard zu den Grandseigneurs der Bildungspolitik, ist Koordinator der Schulamtschefs der unionsgeführten Länder und verkörpert als solcherKontinuität im Handeln.

Er steht der Amtschefkommission "Qualitätssicherung" der Kultusministerkonferenz der Länder vor. Diese trägt für die nationale Bildungsberichterstattung, für die internationalen Vergleiche wie PISA und IGLU und für die Entwicklung der Standards Verantwortung. Im Übrigen ist er der "letzte" Lebenszeitbeamte in dieser Spitzenfunktion auf KMK-Ebene.

 Josef Erhard ist Vorstandsmitglied des Instituts zur Qualitätssicherung im Bildungsbereich Berlin (IQB); er gehört dem Kuratorium des Zentrums für Internat. Bildungsforschung (ZIB) an und ist Mitglied der Bund-Länder-Steuerungsgruppe im Bildungswesen. In der "Stiftung Jugendgästehaus Dachau" engagierte er sich als Vorsitzender und er gehörte der Bildungskommission der Deutschen Bischofskonferenz an.

Seiner oberbayerischen Heimat ist er intensiv verbunden. In seiner Heimatstadt Erding gehört der gelernte Gymnasiallehrer für Latein und Germanistik bis heute dem Stadtrat an.

 In seinem Ruhestand wird es dem dreifachen Vater und Großvater nicht langweilig werden. Zu seinen Hobbys zählen Schifahren, Tennisspielen und Radfahren; er singt im Kirchenchor in Erding.

 Dr. Ludwig Unger
Tel. 089-21862105


Viewing all articles
Browse latest Browse all 9307