"Schüler haben bewiesen, wie intensiv sie sich mit der jüngsten deutschen Geschichte beschäftigt haben – Mauerbau Symbol brutaler Unterdrückung"
BERLIN/MÜNCHEN. Am Freitag, 8. Juli, um 14 Uhr wird Bayerns Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle im Alliiertenmuseum in der Clayallee 135 in Berlin die Siegerinnen und Sieger des Schülerwettbewerbs "Der Mauerbau in Berlin und die Teilung Deutschlands" auszeichnen. Es sind Schülerinnen und Schüler aus Altötting, Ingolstadt und Hersbruck.
Anlass des Wettbewerbs ist die Tatsache: Vor 50 Jahren, am 13. August 1961, hat die SED mit dem Bau der Mauer die Westsektoren Berlins vom Ostteil der Stadt und der DDR endgültig abgeriegelt hat. Das SED-Regime damit seinen Weg fortgesetzt hat, ein menschenverachtendes Grenzbefestigungssystem aufzubauen.
"Berlin war der Ort, an dem der Kalte Krieg mehr als vier Jahrzehnte seinen symbolhaftesten und zugleich brutalsten Ausdruck auf europäischem Boden gefunden hat", beschrieb Kulturminister Dr. Ludwig Spaenle die Bedeutung des Mauerbaus als Teil des Unterdrückungs- und Überwachungsstaats DDR. 17 Millionen Menschen sei durch das kommunistische System systematisch die Freiheit vorenthalten worden, sie seien gnadenlos unterdrückt worden. "Die Schülerinnen und Schüler, die sich an dem Wettbewerb beteiligt haben, setzen sich kritisch mit dieser dunklen Phase der deutschen Geschichte auseinander. Sie übten sich darin, aus der Geschichte zu lernen", so der Minister.. "Sie sind", würdigte der Minister die Beiträge der Schülerinnen und Schüler vorab, "sachkundig und mit der für eine historische Aufarbeitung nötigen Sensibilität mit diesem Ausschnitt der deutschen Zeitgeschichte umgegangen".
Die DDR wollte durch die Errichtung der Grenzanlagen mit Zustimmung der Sowjetunion ihre Bürgerinnen zum Verbleib in der DDR zwingen und an der Flucht aus ihrem Hoheitsgebiet hindern. Die deutsche Teilung wurde damit in dramatischer Weise "zementiert". Nahezu unüberwindbare Grenzanlagen mit vielfältigen Barrieresystemen und Selbstschussanlagen sowie 5-Kilometer-Sperrzonen konnten aber den Freiheitswillen vieler Bürger der DDR nicht brechen. Mehr als 1000 Menschen wurden von den Sicherheitskräften der DDR oder den Selbstschusseinrichtungen getötet. Letztlich hat der Drang nach Freiheit 1989/1990 zum "Wir sind ein Volk" geführt.
Beteiligen konnten sich an dem Wettbewerb, den die Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit Klassen und Kurse ab der Jahrgangsstufe 9 aller Schularten.
Prämiert werden am Freitag, 8. Juli in Berlin, Beiträge folgender Schulen:
der Maria-Ward-Realschule Altötting,
der Fach- und Berufoberschule Ingolstadt und
des Paul Pfinzing-Gymnasiums Hersbruck
Dr. Ludwig Unger
Tel. 089-21862105