MÜNCHEN Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil kündigt heute nach der Kabinettssitzung mit dem für Energiefragen zuständigen EU-Kommissar Günther Oettinger einen neuen Schwerpunkt im Bereich Energieforschung und moderne Energietechnologien für Bayern an. „Gemeinsam mit Wissenschaftsminister Dr. Wolfgang Heubisch habe ich eine Expertenkommission Energieforschung und Energietechnologien einberufen. Darin ist der gesamte Sachverstand im Bereich der Energieforschung und -wirtschaft gebündelt. Zusammen mit dieser Expertenkommission werden wir ein zukunftsweisendes Energieforschungs- und Technologiekonzept entwickeln. Dabei werden wir in den kommenden Jahren einen neuen Schwerpunkt auf den Bereich der Energieforschung und -technologien legen“, kündigt Zeil an.
In der konstituierenden Sitzung der Expertenkommission haben die Teilnehmer die Energiespeicherung als ein für Bayern zentrales Forschungsthema identifiziert. „So kann zum Beispiel durch Windenergie erzeugtes Methan gespeichert werden und damit die Stromschwankungen aus erneuerbaren Energiequellen ausgleichen“, erläutert der Minister. Ein weiteres zentrales Thema ist die Energieeinsparung bei Gebäuden und in Produktionsprozessen. Die Expertenkommission spricht sich auch dafür aus, bei Forschungsvorhaben den Schwerpunkt auf anwendungsnahe Projekte zu legen. Ziel ist, neue Ergebnisse rasch umzusetzen.
Erste Überlegungen sehen eine Bündelung der Energieforschungsaktivitäten im Freistaat in zwei Regionen vor. Einer dieser regionalen Schwerpunkte wird um den Energie Campus Nürnberg gebildet. Den zweiten Schwerpunkt bildet Südbayern mit der Technischen Universität München. „In Zusammenarbeit mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen wie den Instituten der Fraunhofer Gesellschaft oder auch des Zentrums für angewandte Energieforschung werden wir alle Fachkompetenzen in Bayern optimal vernetzen und damit europaweit eine Vorreiterrolle einnehmen“, betont Zeil.
Zur Realisierung dieses Vorhabens setzt sich der Minister für die Einwerbung von EU-Mitteln ein. „Gute Möglichkeiten sehe ich hier beim 8. EU-Forschungsrahmenprogramm“, unterstreicht Zeil. Darüber hinaus werde er sich im kommenden Jahrzehnt für eine Priorisierung der Mittel im Bayerischen Staatshaushalt für die Energieforschung und -technologie stark machen. „Wir stehen hier vor enormen Herausforderungen. Mit meiner Initiative soll Bayern eine Vorreiterrolle im Bereich der Energieforschung und Energietechnologien in Europa einnehmen“, erklärt der Wirtschaftsminister. Von der Förderung der angewandten Energieforschung und -technologie gingen erhebliche Marktchancen für bayerische Unternehmen auf internationalen Märkten aus.
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Pressemitteilung-Nr. 270/11