MÜNCHEN Bayerns Verkehrsminister Martin Zeil begrüßt den Einsatz der Neigetechnik im Allgäu ab Dezember 2011: „Damit wird ein Projekt realisiert, von dem nicht nur die Region bereits seit Jahren spricht.“ Die Umsetzung war abhängig vom Ausbau und der Sanierung der Gleis- und Signalanlagen durch DB Netz. Leider wurden diese Maßnahmen in der Vergangenheit mehrfach verschoben. „Deshalb freue ich mich umso mehr, dass ab Dezember 2011 endlich die ersten Züge mit Neigetechnik schneller durch die Kurven im Allgäu rollen“, so der Minister.
Zunächst wird die Linie zwischen Augsburg – Oberstdorf/Lindau auf aktive Neigetechnik umgestellt. „Reisende von Augsburg über Kempten nach Lindau und Oberstdorf genießen dadurch verkürzte Fahrzeiten um bis zu 25 Minuten“, erklärt Zeil. Denn die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) bestellt im Auftrag des Freistaats Bayern optimierte Verbindungen, um die bereits gute Vernetzung aller Linien im Allgäu weiter zu verbessern. So wird die Strecke Augsburg – Kempten (103 km) künftig in weniger als einer Stunde, die Strecke Augsburg – Lindau (192 km) in etwa zwei Stunden und die Strecke Nürnberg – Oberstdorf (282 km) in ca. drei Stunden gefahren. In Augsburg gibt es bessere ICE-Anschlüsse Richtung Hamburg und Berlin.
Darüber hinaus finanziert der Freistaat einige zusätzliche Züge. So können sich auch Fahrgäste des alex ab Dezember 2011 auf neue Verbindungen am frühen Morgen und am späten Abend freuen. „Der letzte alex nach Kempten wird München künftig um 23:19 Uhr verlassen“, erläutert Verkehrsminister Zeil. Außerdem sollen mittelfristig alle alex-Züge jeweils einen Wagen mit großem Fahrradabteil nach Lindau und Oberstdorf mitführen.
Die Verknüpfung des Illertals mit den beschleunigten Neigetechnik-Zügen in Kempten wird der Freistaat auch weiterhin ermöglichen, indem der Fahrplan dort um eine halbe Stunde verschoben wird. Dadurch ergeben sich für Reisende aus Memmingen, Kempten und dem Oberallgäu stündlich gute Anschlüsse in Ulm zu den ICE-Zügen Richtung Stuttgart. Auch die Züge von München und Augsburg nach Memmingen und zurück werden ab Dezember um eine halbe Stunde versetzt fahren, um die guten Anschlussverbindungen im Knoten Memmingen zu halten. Das gleiche gilt für die Mittelschwabenbahn mit verbesserten Anschlüssen an den Regional- und Fernverkehr. Auf der Außerfernbahn profitieren Reisende von einer Fahrtzeitverkürzung von 15 bis 20 Minuten zwischen Garmisch und Kempten.
Die Strecke nach München wird durch DB Netz erst mit der Elektrifizierung Lindau – Memmingen – München für Neigetechnik ertüchtigt und profitiert daher zurzeit noch weniger von den Fahrzeitverkürzungen. Dennoch erwarten die Fahrgäste auch hier deutliche Verbesserungen, insbesondere durch eine neue zweistündliche Verbindung nach Kempten. Die Züge halten auch in Biessenhofen und Günzach. Reisende gelangen so wieder stündlich ohne Umsteigen von München nach Kempten. Im Berufsverkehr gibt es künftig von ca. 15:00 bis 19:30 Uhr alle halbe Stunde eine Verbindung von München nach Kempten.
Zeil erläutert: „Von den neuen Verbindungen profitiert die ganze Region. Bereits der 1993 eingeführte Allgäu-Schwaben-Takt führte innerhalb von zehn Jahren zu 42 Prozent mehr Fahrgästen. Im Illertal und auf der Achse München – Kempten – Lindau stieg die Anzahl der Fahrgäste auch in den letzten Jahren deutlich.“ Gleichzeitig mache die Neigetechnik die Region fit für die Zukunft. „Im Allgäu spielt der Tourismus eine große wirtschaftliche Rolle. Mit unseren optimierten Anschlüssen an den Fernverkehr und attraktiven Verbindungen im Regionalverkehr verbessern wir auch die Möglichkeiten für Touristen, mit der Bahn ins Allgäu zu kommen und sich dort mit öffentlichem Nahverkehr fortzubewegen. So beginnt der Urlaub bereits bei der Anreise.“
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Pressemitteilung-Nr. 269/11