"Die Zahl der Schulwegunfälle ist immer noch viel zu hoch", sagte heute Bayerns Innenminister Joachim Herrmann bei der Vorstellung der Maßnahmen zur Erhöhung der Schulwegsicherheit in Bayern. "Wir müssen gemeinsam noch mehr tun, damit unsere Kinder sicher zur Schule und wieder sicher nach Hause kommen. Gerade die ersten Wochen sind für unsere 107.000 ABC-Schützen besonders gefährlich." Der Innenminister appellierte an alle Verkehrsteilnehmer: "Seien Sie im Umfeld von Schulen stets besonders aufmerksam und bremsbereit! Halten Sie sich strikt an die Tempolimits!" Die Bayerische Polizei überwacht zu Beginn dieses Schuljahres die Schulwege besonders intensiv. Herrmann setzt außerdem auf gezielte Schulwegtrainings durch Eltern und Polizei, die Jugendverkehrsschule für sicheres Radfahren, spezielle Schulungen für Schulbusfahrer und den Ausbau der ehrenamtlichen Schulwegdienste.
Im Jahr 2011 ereigneten sich in Bayern 646 Schulwegunfälle (2010: 618) mit 719 verletzten Schülerinnen und Schülern (2010: 710). In beiden Jahren kamen jeweils drei Kinder auf dem Schulweg ums Leben. Im ersten Halbjahr 2012 gab es in Bayern 344 Schulwegunfälle mit 429 Verletzten, wobei niemand getötet wurde. Allein während der etwa dreiwöchigen verstärkten Überwachung zum Schuljahresanfang musste die Bayerische Polizei im vergangenen Jahr über 1.600 Verwarnungen aussprechen.
Die nachhaltige Verbesserung der Schulwegsicherheit wird ein Schwerpunkt des neuen Bayerischen Verkehrssicherheitsprogramms 2020 'Bayern mobil - sicher ans Ziel'. Insbesondere geht es um eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit aller betroffenen Institutionen und Partner. Hier seien für Herrmann gerade die Schulwegdienste von herausragender Bedeutung, also Schülerlotsen, Schulweghelfer, Schulbuslotsen und Schulbusbegleiter. "Mit rund 30.000 Freiwilligen im Schulwegdienst haben wir mehr Ehrenamtliche sehr erfolgreich im Einsatz, als alle anderen Bundesländer gemeinsam", betonte der Innenminister. Seit 1980 hat sich in Bayern an den durch Schulwegdienste gesicherten Überwegen erfreulicherweise kein einziger tödlicher Unfall mehr ereignet. Herrmann hofft deshalb auf künftig noch mehr Freiwillige, um die Sicherheit auf dem Schulweg weiter zu erhöhen.
Stellvertretend für alle Schulwegdienste hat Herrmann heute zusammen mit der Landesverkehrswacht Bayern e.V. und der Gemeinschaftsaktion 'Sicher zur Schule – Sicher nach Hause' zehn langjährige Schulweghelferinnen und Schulweghelfer aus dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen geehrt: "Sie sind Vorbilder und dürfen stolz sein auf das, was Sie im Ehrenamt für das Gemeinwohl leisten." Die Geehrten engagieren sich bereits seit zehn und mehr Jahren tatkräftig für die Verkehrssicherheit der Schülerinnen und Schüler.
Informationen zum neuen Bayerischen Verkehrssicherheitsprogramm 2020 können auf http://www.sichermobil.bayern.de abgerufen werden.