"Wenn Kinder zum Arzt kommen, haben sie sich meist beim Spielen und Toben mit ihren Freunden verletzt. Aber Ärzte können auch mit Verletzungen bei Kindern konfrontiert werden, die einen schrecklichen Hintergrund haben, wie z.B. körperliche Misshandlung oder sexueller Missbrauch. Hier gilt es, schnell zu reagieren und die richtigen Schritte einzuleiten, um weiteren Schaden von den betroffenen Kindern abzuwenden. Unser neuer Leitfaden greift Ärztinnen und Ärzte dabei unter die Arme: Er sensibilisiert nicht nur für dieses wichtige Thema, sondern hilft auch Gewalt gegen Kinder und Jugendliche frühzeitig zu erkennen und gibt konkrete Handlungsempfehlungen", so Bayerns Familienministerin Christine Haderthauer heute anlässlich der Vorstellung des Leitfadens "Gewalt gegen Kinder und Jugendliche - Erkennen und Handeln" in München.
Haderthauer: "Zum effektiven Schutz der Kinder ist eine enge Zusammenarbeit von Ärzten und Jugendamt von zentraler Bedeutung. Ärzte haben sehr früh und regelmäßig Kontakt zu Eltern und ihren Kindern - z.B. bei den U-Untersuchungen, die wir in Bayern zur Pflicht gemacht haben. Meine Bitte geht daher an die Ärzte, stets ein wachsames Auge zu haben und bei begründetem Verdacht auf Kindeswohlgefährdung nicht zu zögern, das Jugendamt als zentralen Ansprechpartner für die Sicherstellung des Kindeswohls zu kontaktieren. Unser Leitfaden leistet bei allen Fragen hierzu wertvolle Hilfestellung!"
Der Leitfaden wurde vom Bayerischen Familienministerium in enger Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten aus dem Gesundheits- und Jugendhilfebereich erstellt. Er enthält hierzu konkrete Empfehlungen von der Praxis für die Praxis und bezieht dabei aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse. Ebenso werden aktuelle Rechtsgrundlagen zum Kinderschutz erläutert und kommentiert. Der Ärzteleitfaden ist abrufbar unter www.aerzteleitfaden.bayern.de. Weitere Informationen zum Kinderschutz in Bayern erhalten Sie unter www.kinderschutz.bayern.de.