MÜNCHEN Das Bundeswirtschaftsministerium hat jetzt ein neues Gutachten zum Strommarktdesign, also der Ausgestaltung des Strommarktes, vorgestellt. „Die Gutachter lassen keinen Zweifel: Der Bund muss rasch handeln, wenn unsere Stromversorgung auch künftig sicher bleiben soll. Vom Himmel jedenfalls fallen keine neuen Gaskraftwerke. Und die brauchen wir dringend zum Ersatz der wegfallenden Kapazitäten aus der Kernenergie“, kommentierte Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Martin Zeil das neue Gutachten ‚Untersuchung zu einem zukunftsfähigen Strommarktdesign’ des energiewirtschaftlichen Instituts der Universität zu Köln.
Nach Ansicht Zeils ist die Studie eine kleine Sensation. Denn der Bund als Auftraggeber hatte bisher stets verneint, dass es Handlungsbedarf gebe, um Anreize für den Bau neuer Gaskraftwerke zu schaffen. „Der eigene Gutachter schreibt der Bundesregierung ins Stammbuch, dass der Strommarkt, so wie er jetzt ist, nicht ausreicht, um die hohe Versorgungssicherheit zu erhalten. Darauf weise ich schon seit Monaten mit allem Nachdruck hin“, erklärt Zeil.
Jetzt müssten nach einer schnellen Prüfung der Vorschläge zügig Entscheidungen getroffen und geeignete Maßnahmen ergriffen werden. „Noch in diesem Jahr müssen Investoren Klarheit erhalten, dass sich Investitionen in Bayern in neue Kraftwerke rechnen“, forderte der Wirtschaftsminister. Angesichts des gesetzlich vorgegebenen Zeitrahmens für die Abschaltung der Kernkraftwerke und des großen Zeitaufwands für die Planung sowie den Bau neuer Gaskraftwerke dürfe keine Zeit mehr verloren werden.
- . -
Pressemitteilung-Nr. 203/12