Das Erfolgsmodell „hochschule dual“ hat innerhalb weniger Jahre 280 duale Studiengänge an den bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften hervorgebracht. Die Verknüpfung von Studium und Praxis soll nun international ausgebaut werden. Hierzu haben das Wissenschaftsministerium, die Bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände bayme vbm und die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. gemeinsam das bundsweit beispielhafte Projekt „hochschule dual international“ ins Leben gerufen. Ziel dieser Initiative ist, mehr Studierende im dualen Studium mit internationalen Kompetenzen auszustatten sowie mehr ausländische Studierende zu gewinnen. Hierfür werden vom Ministerium 600.000 Euro pro Jahr für die dreijährige Projektlaufzeit bereit gestellt. Die Verbände bayme vbm und die vbw unterstützen das Projekt mit weiteren 225.000 Euro pro Jahr und die Geschäftsstelle hochschule dual erhält die für die Internationalisierung der dualen Studiengänge erforderliche zusätzliche Stelle plus Sachmittel. Die bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften sind nun aufgerufen, sich mit innovativen Konzepten für eine Projektförderung zu bewerben. Damit wird auch der Wettbewerb zwischen den Hochschulen um ein möglichst kreatives Konzept zur Internationalisierung gefördert.
Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch und Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer bayme vbm und vbw, zeigten sich überzeugt, dass die Erweiterung des dualen Studiums mit internationalen Elementen für Studierende, Unternehmen und den Wissenschaftsstandort einen positiven Effekt hat. Wissenschaftsminister Heubisch betont: „Da für Unternehmen wie Studierende international ausgerichtete Studiengänge immer interessanter werden, stehen die bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften in einem zunehmenden Konkurrenzkampf um begabte Studierende. Das Projekt hochschule dual international ist auf die Anforderungen des modernen Arbeitsmarktes ausgerichtet. Dies ist nur ein weiterer Baustein in unserem Programm der Internationalisierung der Hochschulen im Freistaat.“
Bertram Brossardt hebt hervor: „Für die künftige wirtschaftliche Entwicklung Bayerns sind qualifizierte Nachwuchskräfte von besonderer Bedeutung. Durch die Globalisierung sind die Anforderungen an die Ausbildung der Fachkräfte tendenziell gestiegen. Gleichzeitig wird der demografische Wandel die Anzahl an potentiellen Nachwuchskräften aus dem Inland reduzieren. Um den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Bayern weiterhin auf Erfolgskurs zu halten, sind innovative Projekte wie hochschule dual international deshalb ungemein wichtig“.
Die bayernweite Initiative „hochschule dual“ startete im Sommersemester 2006. Die dualen Studiengänge bieten eine enge Kombination aus akademischer und berufspraktischer Ausbildung. Im Wintersemester 2011/2012 haben sich in Bayern rund 4.100 junge Menschen für ein duales Studium eingeschrieben, mehr als sechs Mal soviel wie zu Beginn. Auch die Zahl der Studienangebote ist auf 280 gestiegen. Bayernweit beteiligen sich über 750 Unternehmen an den Angeboten von hochschule dual. Wegen der frühzeitigen Bindung an ein Unternehmen werden über 80 Prozent der Absolventen von ihren Ausbildungsbetrieben übernommen. Die Unternehmen profitieren von diesen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die akademisch ausgebildet sind und gleichzeitig über umfassende praktische Kenntnisse verfügen. Den Hochschulen wiederum nutzt das duale Studienangebot, weil es die Wissenschaft mit der Wirtschaft verknüpft und so Innovationen fördert.