Um die weitere Diskussion über das Für und Wider eines Konzertsaals auf der Museumsinsel auf eine solide sachliche Basis zu stellen, gibt das Kunstministerium eine Machbarkeitsstudie in Auftrag. Der Haushaltsausschuss des Bayerischen Landtages hat heute die rechtlichen Voraussetzungen dafür geschaffen. Die Studie soll die Grundlagen schaffen für eine tragfähige Kostenschätzung der beiden möglichen Varianten, also dem Abriss des Kongresssaals mit anschließendem Neubau beziehungsweise der Integration des Konzertsaals in den vorhandenen Baukörper. Dafür wird in einem ersten Schritt ein konkretes Raumprogramm erstellt, das sowohl die Anforderungen an den zukünftigen Konzertsaal als auch die Bedürfnisse des Deutschen Museums berücksichtigt. Kunstminister Wolfgang Heubisch betont: „Die Museumsinsel bietet eine echte Chance, an einem attraktiven Standort ein fruchtbares Miteinander von Wissenschaft und Kunst zu schaffen. Die Vergabe einer Machbarkeitsstudie bedeutet dabei keine Entscheidung, über das Ob und Wie eines Konzertsaals. Genau dafür soll die Studie die Grundlage liefern. Auch die Frage nach dem künftigen Bauherren beziehungsweise nach dem Betreiber des Saales können wir erst auf Basis dieser Ergebnisse beantworten. Selbstverständlich werden wir auch die Belange des Denkmalschutzes gebührend berücksichtigen.“
Hintergrund der Machbarkeitsstudie ist der Abschlussbericht einer Arbeitsgruppe, die bis Jahresende 2011 einen konkreten Vorschlag für einen Standort präsentieren sollte. Die Arbeitsgruppe hat nach Prüfung von 15 denkbaren Standorten zwei für grundsätzlich möglich gehalten: Den Kongresssaal des Deutschen Museums sowie den Finanzgarten. Allerdings sehen die Experten beim Finanzgarten Schwierigkeiten wegen des Parkbestands und der vorhandenen Bodendenkmäler. Beim Kongresssaal plädierte die Arbeitsgruppe hingegen für Gespräche mit dem Leitungsgremium des Deutschen Museums und für eine Machbarkeitsstudie. Für die Machbarkeitsstudie müssen keine zusätzlichen Kosten bewilligt werden, da sie aus vorhandenen Mitteln des Kunstministeriums finanziert wird. Der Verwaltungsrat des Deutschen Museums hat unlängst verkündet, dass in der Verbindung der Interessen und Aufgaben des Deutschen Museums und einem Konzertsaal von internationalem Format eine große Chance liege.
Kunstminister Wolfgang Heubisch bekräftigt noch einmal die Notwendigkeit eines Konzertsaals: „Ein neuer Konzertsaal in München würde über eine bayernweite Ausstrahlung verfügen. Er wäre zudem die angemessene Antwort auf die weltweit einzigartige Orchesterlandschaft in der Landeshauptstadt. Davon bin ich überzeugt.“