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Bayern punktet in Brasilien

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München – Eine rundum positive Bilanz seiner mehrtägigen Delegationsreise nach Brasilien hat Landwirtschaftsminister Helmut Brunner gezogen. Es sei gelungen, wertvolle Kontakte für einen Ausbau der bayerischen Agrar- und Ernährungsexporte in das südamerikanische Land zu knüpfen, sagte Brunner nach seiner Rückkehr in München. Der „Bayerische Abend“ in São Paulo zu Beginn des Besuchs sowie die nachfolgenden Gespräche mit potenziellen Handelspartnern hätten gezeigt, dass die brasilianischen Importeure und Handelsketten stark an Lebensmittel-Spezialitäten aus dem Freistaat interessiert sind. Der Minister sieht hier ein gewaltiges Potenzial und erhebliche Absatzmöglichkeiten. Brasilien sei mit seinen 195 Millionen Konsumenten nicht nur einer der am rasantesten wachsenden Märkte der Welt, sondern biete mit einer großen marken- und qualitätsorientierten Käuferschicht zudem beste Voraussetzungen für einen breiten Absatz bayerischer Produkte. Um die für einen Marktzugang notwendige, aber oft langwierige Zertifizierung der Unternehmen durch die brasilianischen Veterinärbehörden zu beschleunigen, will sich Brunner beim Bund für ein bilaterales Abkommen zwischen Deutschland und Brasilien stark machen.

Um künftige Exporte zu ermöglichen, neue Türen zu öffnen und den agrarwirtschaftlichen Handel auszubauen, unterzeichnete der Minister mit der Landwirtschaftsministerin des Bundesstaats São Paulo, Mônika Bergamaschi, sowie dem Präsidenten der im Bundesstaat Paraná ansässigen zweitgrößten brasilianischen Agrargenossenschaft Agraria, Jorge Karl, Vereinbarungen zur Zusammenarbeit im Agrarsektor. Sie sehen unter anderem Kooperationen zwischen brasilianischen und bayerischen Forschungs- und Bildungseinrichtungen, die Entwicklung gemeinsamer Agrarprojekte, die Lieferung von Technik und Dienstleistungen sowie die verstärkte Zusammenarbeit bei Pflanzenzüchtung und Pflanzenschutz vor. Und eine Vereinbarung mit César Borges de Sousa, dem Präsident des brasilianischen Verbands für GVO-freien Anbau von Ackerfrüchten, soll die Versorgung der bayerischen Bauern mit gentechnikfreiem Sojafutter absichern. Denn auf Sojaimporte wird Bayern wohl mittelfristig noch nicht verzichten können – auch wenn Brunner mit einem Aktionsprogramm den Anbau heimischer, gentechnikfreier Eiweißpflanzen voranbringen und für eine effizientere Nutzung vorhandener Eiweißquellen sorgen will. Eine bayerisch-brasilianische Arbeitsgruppe soll deshalb in den kommenden Monaten die notwendigen Vorarbeiten leisten, wie etwa den Aufbau funktionsfähiger Lieferketten und eines zuverlässigen Zertifizierungssystems. Der Minister will damit erreichen, dass weiterhin ausreichende Mengen gentechnikfreier Sojafuttermittel zu bezahlbaren Preisen zur Verfügung stehen. Brunner: „Die bayerischen Bauern sollen auch künftig die Möglichkeit haben, sich für gentechnikfreie Sojafuttermittel zu entscheiden.“

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