"Es ist wichtig, dass alle Mitgliedstaaten der Europäischen Union ihre Alterssicherungssysteme an die demografische Entwicklung anpassen. Nur so können wir in einer immer enger vernetzten Wirtschafts- und Währungsunion die Herausforderungen der Zukunft meistern. Deutschland hat seine Hausaufgaben bereits gemacht und die Rente mit 67 eingeführt. Nun müssen auch die Mitgliedstaaten, die hinsichtlich des Renteneintrittsalters noch Nachholbedarf haben, nachziehen", so Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer anlässlich der heutigen Vorstellung des Weißbuchs Rente durch die EU-Kommission.
Laut Haderthauer könne Europa einen Beitrag leisten, voneinander zu lernen und Informationen und Erfahrungen auszutauschen. Die Ministerin: "Ich unterstütze das Vorhaben der Europäischen Union, einen besseren Austausch zwischen den Mitgliedstaaten anzuregen. Die Vielfalt und Unterschiedlichkeit der sozialen Sicherungssysteme bietet eine hervorragende Chance für die Mitgliedstaaten, voneinander zu lernen. Auch die weitere Überwachung der Fortschritte der Mitgliedstaaten ist grundsätzlich positiv. Denn durch den Vergleich mit den anderen kann jeder Mitgliedstaat am besten erkennen, wo seine Probleme liegen und wie er effizient dagegen vorgehen kann."
"Eines muss jedoch klar sein: Die grundsätzliche Zuständigkeit für die Ausgestaltung der sozialen Sicherungssysteme muss auch weiterhin bei den Mitgliedstaaten liegen. Insbesondere die Schaffung europäischer Standards für die Übertragbarkeit von Betriebsrenten sehe ich kritisch. Die Gewährung von Betriebsrenten darf durch Europa nicht konterkariert werden", so die Ministerin und ergänzte: "Auch die geplante Ausweitung der Verordnung auf Betriebsrenten, um die Systeme der sozialen Sicherheit zu koordinieren, lehne ich ab. Denn schon die europaweite Erfassung der Anwartschaften bedeutet eine bürokratische Überforderung der Arbeitgeber."