„Sogenannte Gemeinschaftsschule hat schon einmal Schiffbruch erlitten“
MÜNCHEN. „Das von den bayerischen Landtags-Grünen geforderte sogenannte Gemeinschaftsschulmodell hat schon einmal kompletten Schiffbruch erlitten. Und zwar unter dem Namen der Gesamtschule. Das brauchen wir nicht noch einmal,“ bewertet Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle die Pläne von Thomas Gehring. „Wir treten nicht die Reise in eine erfolglose politische Vergangenheit an“, betont Minister Spaenle. Die bayerische Staatsregierung setzt weiter auf ein qualitätsvolles, differenziertes Bildungsangebot, indem den jungen Menschen nach ihren Talenten und Fähigkeiten entsprechend Bildungswege ermöglicht werden. Durch die enge Zusammenarbeit der Schulen – wie zum Beispiel bei den Kooperationsmodellen – werden die Übergänge von einer allgemeinbildenden Schulart zur anderen von den Profis selbst, den Lehrkräften, organisiert. „Im Mittelpunkt steht dabei immer das Kind mit seinen individuellen Begabungen und Talenten“, betont der Minister.
Nur ein differenziertes Schulwesen, stellt Minister Spaenle klar, mit stark, aber unterschiedlich profilierten Schularten, vermag den Kindern und Jugendlichen mit ihren vielfältigen Begabungen und Interessen gerecht zu werden. Jede Schulart, z.B. Mittel-, Real- und Wirtschaftsschule sowie Gymnasium und Berufliche Oberschule, unterbreitet den jungen Menschen ein besonderes pädagogisches Angebot.
Die Mittelschulverbünde, zu denen sich selbständige Mittelschulen zusammenschließen, ermöglicht darüber hinaus den Erhalt von möglichst vielen Schulstandorten möglichst lange. Grundschulstandorte mit mindestens 25 Schülerinnen und Schülern in jahrgangskombinierten Klassen sollen nach den Vorstellungen des Minister auf Wunsch der Eltern erhalten bleiben.
Die „konstante Verlässlichkeit“ im Bildungswesen, so Spaenle, spielt bei der Qualitätsentwicklung eine zentrale Rolle. Die Kontinuität in den Grundzügen des Bildungswesens ist für ihn in Bayern ein Grund für das gute Abschneiden der Schülerinnen und Schüler. Dies habe der Ländervergleich 2010 deutlich herausgearbeitet. „Dabei sind die Schülerinnen und Schülern in Bayern ihren Mitschülern in Einheitsschulländern um bis zu zwei Schuljahre voraus“, betont Minister Spaenle auf der Basis des Vergleichs.
Sylvia Schnaubelt
stellv. Pressesprecherin
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