Der Freistaat Bayern und der weltweit größte Erdgasproduzent Gazprom haben heute ein Arbeitsprogramm zur Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Stromerzeugung („Road Map“) unterzeichnet. Seehofer und Zeil: „Mit dieser Vereinbarung wollen wir in Zusammenarbeit mit einem starken internationalen Partner den Umbau der bayerischen Energieversorgung im Bereich der Infrastruktur vorantreiben. Die „Road Map“ mit Gazprom ist ein wichtiger Meilenstein zum Bau neuer Gaskraftwerke in Bayern. Sie kann uns beim Umstieg in das Zeitalter der erneuerbaren Energien deutlich voranbringen.“
Seehofer und Zeil zeigten sich erfreut, dass mit Gazprom der weltweit größte Gasproduzent in Bayern über Gaslieferungen hinaus auch konkret in Betracht zieht, sich unmittelbar am Bau und Betrieb von Kraftwerken zu beteiligen. Seehofer und Zeil: „Damit macht das Unternehmen deutlich, dass es an einer langfristigen strategischen Partnerschaft interessiert ist und im Betrieb von Gaskraftwerken in Deutschland auch künftig stabile Marktchancen sieht.“
Die „Road Map“ enthält noch keine verbindlichen Vereinbarungen über konkrete Investitionen von Gazprom in Bayern. Das Unternehmen und der Freistaat werden aber im Frühjahr 2012 intensive Gespräche mit der Energiewirtschaft, der stromverbrauchenden Industrie und den Kommunen führen, um mögliche Standorte für neue Gaskraftwerke zu untersuchen und zu identifizieren. Im nächsten Schritt wird Gazprom (bis Ende des nächsten Jahres) über konkrete Investitionen entscheiden. Der Freistaat wird die Koordinierung von Genehmigungsverfahren begleiten und sich beim Bund und der EU für günstige Rahmenbedingungen beim Bau der Gaskraftwerke einsetzen.
Seehofer und Zeil: „ Dieser Einsatz des Freistaats ist im übrigen kein exklusives Angebot nur für Gazprom. Wir bieten ihn auch allen anderen Unternehmen an, die Interesse am Bau von Gaskraftwerken in Bayern haben.“ Der Bau neuer Gaskraftwerke sei eines der zentralen Elemente des Energiekonzepts „Energie Innovativ“. Bayern will damit die Stromversorgung auch für die Zeitabschnitte sicher stellen, in denen Strom aus Wind und Sonne nicht in ausreichendem Maß zur Verfügung steht.
Gazprom verfügt über ein Sechstel aller sicher wirtschaftlich gewinnbaren Gasreserven der Welt. Das Fernleitungsnetz von Gazprom ist mit einer Länge von rund 150.000 Kilometer das weltweit größte und verteilt Erdgas zu 179 Verteilungsstationen. Mit 110 Milliarden US Dollar Marktkapitalisierung und 445.000 Beschäftigten ist Gazprom das wichtigste Unternehmen Russlands.