Bei dem heutigen Treffen mit Repräsentanten der türkisch- und griechischstämmigen Bevölkerung haben Ministerpräsident Horst Seehofer, Sozialministerin Christine Haderthauer und Innenstaatssekretär Gerhard Eck ihr Mitgefühl und ihre Anteilnahme für die Angehörigen der rechtsextremen Morde ausgedrückt: „Fünf der Ermordeten kamen aus Bayern. Die Staatsregierung wird alles tun, um diese schrecklichen, menschenverachtenden Verbrechen restlos aufzuklären und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.“ Seehofer äußerte Verständnis für die Sorgen und Ängste der ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürger: „Es ist uns ein wichtiges Anliegen, weiter Sicherheit und gute Lebensbedingungen für alle Menschen in Bayern zu garantieren. Sie können sich darauf verlassen, dass sie bei uns sicher leben können.
Wir werden dem rechtsradikalen Gedanken gut mit aller Macht entgegengehen und vor allem das NPD-Verbot jetzt kraftvoll voranbringen.“
Vor dem Hintergrund der im November aufgedeckten Mordserie der rechtsextremen Zwickauer Terrorzelle war es dem Bayerischen Ministerpräsidenten ein großes Anliegen in einem persönlichen Gespräch gegenüber den in Bayern lebenden türkisch- und griechischstämmigen Menschen die Solidarität der Staatsregierung zum Ausdruck zu bringen. An dem Gespräch in München nahmen neben dem türkischen Generalkonsul in München, Kadir Hidayet Eris, und der griechischen Generalkonsulin in München, Sofia Grammata auch verschiedene Vertreter der türkischer und griechischer Organisationen in Bayern sowie der Integrationsbeauftragte der Staatsregierung Martin Neumeyer teil.
In Bayern leben mehr als 2,4 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund, damit hat der Freistaat mit 20 Prozent Anteil an der Gesamtbevölkerung im Ländervergleich einen hohen Migrationsanteil.
Integrationsministerin Christine Haderthauer: „Die Integrationsleistung der Migranten in Bayern verdient hohe Anerkennung. Viele von ihnen sind wichtige Leistungsträger in unserer Gesellschaft, als Fachkraft oder Selbständige, im öffentlichen Dienst oder auch in sozialen Berufen! Dass in Bayern Integration besonders gut gelingt, ist nicht zuletzt ein Verdienst der Toleranz und Werteorientiertheit unserer Bürger. Ein starkes wirtschaftliches und soziales Umfeld ist die beste Voraussetzung für gelingende Integration. So sind die Erwerbstätigenquote von Migranten in Bayern höher, die Bildungsergebnisse von Kindern mit Migrationshintergrund besser und das Armutsrisiko niedriger als im Bundesvergleich. In Bayern haben Migranten beste Chancen, umso entschlossener müssen wir uns dagegen stellen, wenn ihnen fremdenfeindliche Töne entgegenschlagen oder sogar solch erschütternde Taten begangen werden, wie diese Morde!"
Innenstaatssekretär Gerhard Eck betonte, dass der Freistaat seit Jahren konsequent gegen Aktivitäten von Rechtsextremisten unter Ausschöpfung aller rechtlichen Möglichkeiten vorgehe: „Wir müssen jegliche Form von Rechtsextremismus konsequent bekämpfen. Mit Rechtsextremisten und ihrem gefährlichen Gedankengut darf es keine Toleranz geben. Deshalb müssen wir auch ein Verbot der NPD zügig vorantreiben. Wir müssen deutlich machen, dass wir in unserer Gesellschaft einen breiten Konsens haben bei der Ablehnung rassistischen, rechtsextremen Gedankenguts.“