MÜNCHEN / GARCHING Die Tiefengeothermie wird zunehmend zu einem unverzichtbaren Eckpfeiler beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil und Umweltminister Dr. Markus Söder eröffnen heute die neue Geothermiezentrale in Garching. „Die bayerische Geothermie feiert damit ein rundes Jubiläum: es ist das zehnte Projekt, das im Freistaat in die Betriebsphase kommt. Als langfristige, und kostenstabile Alternative der Energiegewinnung kommen wir dem Ziel eines raschen Umbaus der Energieversorgung wieder ein Stück näher“, betont Zeil. "Der Freistaat will die Nutzung der Erdwärme weiter ausbauen. Gerade das Molassebecken in Südbayern bietet dazu eine einzigartige Chance. Diese bayerische Ressource gilt es zu nutzen", so Söder. "Zudem schützt Geothermie das Klima. Wer Erdwärme einsetzt, reduziert den Verbrauch fossiler Brennstoffe und damit den Ausstoß von Kohlendioxid."
Laut Zeil sei es zudem ein vorbildliches Gemeinschaftsprojekt, bei dem Wirtschaft und Kommunen Hand in Hand arbeiteten. Die Kopplung der Tiefengeothermie mit einem Biomasse-Heizkraftwerk sei ferner hochinnovativ und wegweisend. Die Kombination ermögliche eine wesentlich klimafreundlichere und wirtschaftliche Wärmebereitstellung. „Nur mit Innovationen kann uns der Umbau der Energieversorgung gelingen und der konsequente Ausbau der Tiefengeothermie weiter vorangetrieben werden“, bekräftigt Zeil.
Das Bayerische Wirtschaftsministerium fördert das Projekt mit einem Zuschuss in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro. Allein 680.000 Euro werden über die Wärmenetzförderung im Bereich Geothermie der LfA Förderbank Bayern bereit gestellt. Gesellschafter des Projekts sind die Gemeinde Garching, die AR Recycling GmbH und die E.ON Bayern AG.
In Garching sind bereits zwei Bohrungen bis zu einer Tiefe von rund 2.250 Meter unter Geländehöhe durchgeführt worden. Im Ergebnis wurde 74 °C heißes Thermalwasser gefördert. „In Kombination mit dem Biomasse-Heizkraftwerk können wir damit sicher, unabhängig und nachhaltig die Wärmeversorgung der Stadt Garching, ihrer Bürger und Unternehmen sowie den Forschungseinrichtungen sicherstellen. Bis zu 70.000 Tonnen CO2 pro Jahr können im Endausbau eingespart werden.“
Bis 2013 werden mit den weiteren bereits fündigen Bohrprojekten in Bayern insgesamt voraussichtlich 17 Anlagen den Betrieb aufgenommen haben. „Die Tiefengeothermie ist eine heimische und grundlastfähige Energie. Sie steht für mehr Versorgungssicherheit im Freistaat. Zudem hat sie noch große Zukunftspotenziale sowohl für die Wärmbereitstellung als auch für die Stromerzeugung. Bei anhaltender Dynamik in der Erschließung unserer geothermischen Vorkommen kann sich der südbayerische Raum in den nächsten zwei Jahrzehnten zum Zentrum der geothermischen Nutzung in West- und Mitteleuropa entwickeln“, prognostiziert der Wirtschaftsminister.
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Pressemitteilung-Nr. 613/11