Mit dem Erhalt und der ökologischen Sanierung des Altbaumbestandes auf über 1.000 Hektar Fläche werden wertvolle Lebensräume am Bernrieder Vorsprung langfristig gesichert. Dies betonte Melanie Huml, Umweltstaatssekretärin und stellvertretende Vorsitzende des Bayerischen Naturschutzfonds, heute in Bernried am Starnberger See bei der Übergabe eines Förderbescheids über knapp 189.000 Euro an die "Trägergemeinschaft Bernrieder Vorsprung". "Der Altbaum- und Totholzbestand am Bernrieder Vorsprung besitzt einen Artenreichtum mit bundesweiter Bedeutung - diesen Naturschatz müssen wir gemeinsam erhalten", so Huml. Ziel des neuen BayernNetz Natur-Projekts ist es, die wertvollen Alt- und Totholzbereiche als Lebensgrundlage von Tieren, höheren Pflanzen, Pilzen, Moosen und Flechten zu erhalten und zu entwickeln. Davon profitieren vor allem auch sehr seltene, im Holz lebende Käferarten wie der Ameisenkäfer oder der Schnellkäfer. Insgesamt wurden innerhalb des Projektgebietes bisher über 100 Rote-Listen-Arten nachgewiesen. Neben der Sanierung wertvoller Altbäume sollen Wegabschnitte verlegt werden, um wichtige Baumriesen aus der Verkehrssicherungspflicht zu nehmen. So entstehen Bereiche, in denen abgestorbenes Holz nicht sofort beseitigt werden muss, sondern dem natürlichen Kreislauf überlassen werden kann. Parkwiesen und Feuchtflächen im Umkreis der Bäume sollen durch extensive Nutzung als blütenreiche Nahrungsräume erhalten bleiben.
Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf etwa 222.000 Euro. Knapp 189.000 Euro trägt der Bayerische Naturschutzfonds mit dem Höchstfördersatz bei. Die Umsetzung und restliche Finanzierung des Projekts übernimmt die Trägergemeinschaft bestehend aus der geschäftsführenden Gemeinde Bernried, dem Landkreis Weilheim-Schongau, der Wilhelmina-Busch-Woods-Stiftung, dem Bund Naturschutz Kreisgruppe Weilheim und Ortsgruppe Bernried sowie der TGM GmbH mit Christina und Klaus Voormann. Zudem beteiligt sich der Bezirk Oberbayern mit rund 5.500 Euro.
Der Bayerische Naturschutzfonds ist nach der Bundesumweltstiftung die größte Naturschutzstiftung in Deutschland. Die Förderprojekte des Fonds stärken laut Huml den Arten- und Biotopschutz, vernetzen Lebensräume von Tieren und Pflanzen und werben bei der Bevölkerung um Verständnis für den Naturschutz. "Die Stiftung leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Bayerischen Biodiversitätsstrategie", so Huml.