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Mit der Tanne dem Klimawandel begegnen

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10. März 2011, Freising — Der Klimawandel stellt die 700 000 bayerischen Waldbesitzer vor die zentrale Frage: Welchen Baum pflanze ich für meine Enkel? Wie Forstminister Helmut Brunner bei einer Fachtagung in Freising erklärte, nehmen Experten zufolge Stürme, Trockenheit und Schädlingsbefall in den nächsten Jahrzehnten deutlich zu. Am stärksten werden Fichte und Kiefer von den Klimaänderungen betroffen sein. Für den Minister liegt die Zukunft der bayerischen Wälder deshalb in einer gesunden Mischung: Neben heimischen Laubbäumen wie Buche, Eiche oder Ahorn wird künftig insbesondere auch die Tanne eine größere Rolle spielen. Sie gilt laut Brunner als sturmsicherste unter den heimischen Nadelbaumarten. Zu ihren Vorteilen zählen neben der hohen Stabilität auch die starke Wuchsleistung, das vielseitig verwendbare Holz und ihre geringe Anfälligkeit gegenüber Schädlingen. „Gerade im Gebirge ist die Tanne für stabile Schutzwälder unverzichtbar“, sagte der Minister.

Aus diesen Gründen hält Brunner in Bayern eine deutliche Erhöhung des Tannen-Anteils von derzeit zwei Prozent an der Gesamtwaldfläche für sinnvoll. Neben einer naturnahen Forstwirtschaft sind allerdings angepasste Wildbestände eine wichtige Voraussetzung für den erfolgreichen Tannenanbau. Denn die Knospen junger Tannen sind für das Rehwild ein wahrer Leckerbissen. Daher müssten alle Jagdbeteiligten an einem Strang ziehen und einen gesunden Aufwuchs ermöglichen. Noch vor über 200 Jahren hatte die Tanne in Bayern einen Anteil von acht bis 15 Prozent. Vor allem in den Bergmischwäldern der Alpen und im nordostbayerischen Mittelgebirge war sie weit verbreitet. Für den dramatischen Rückgang in den vergangenen Jahrhunderten waren vor allem Kahlschläge, Schwefeldioxid-Emissionen und der Wildverbiss verantwortlich.

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