Bundesfreiwilligendienst und Freiwilliges Soziales Jahr
Sozialministerin Haderthauer: "BM Schröder muss Vorgehen ihres Hauses sofort stoppen!"
"Das Bundesfamilienministerium zerschießt gerade nicht nur den Bundesfreiwilligendienst (BFD), sondern auch das bewährte Freiwillige Soziale Jahr (FSJ)! Um den zögerlichen Anlauf des Bundesfreiwilligendienstes auszugleichen, droht das Bundesfamilienministerium nun den Trägern damit, die Förderung für den qualitativ hochwertigen, erfolgreichen und über Jahrzehnte gewachsenen Länderdienst FSJ nur noch gekoppelt an BFD-Plätze vorzunehmen. Damit sollen die Bewerber für das Freiwillige Soziale Jahr in den Bundesfreiwilligendienst gezwungen werden. Das ist unredlich! Träger wie der Paritätische Wohlfahrtsverband und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) laufen daher zu Recht Sturm gegen die Maßnahme des Bundesfamilienministeriums. Jetzt muss die Familienministerin einschreiten, denn ihr Haus nutzt offensichtlich ihre Abwesenheit dafür, um mit bürokratischen Maßnahmen den BFD und das FSJ kaputt zu machen!", so Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer heute in München zur Ankündigung des Bundesfamilienministeriums, nur dann FSJ-Plätze zu fördern, wenn eine ausreichende Anzahl an BFD-Plätzen besetzt ist - und zwar im Verhältnis drei FSJ-Stellen und zwei BFD-Stellen.
Haderthauer weiter: "Ich habe von Anfang an befürchtet, dass der Bund mit dem BFD das bewährte FSJ kannibalisieren will. Deshalb gab es eine Zustimmung zu diesem Gesetz nur nach der schriftlichen Zusage, dass der Bund alle bestehenden und neue FSJ-Plätze fördert, unabhängig davon wie viele BFD-Plätze entstehen. Das aktuelle Vorgehen des Bundes ist ein Wortbruch. Offenbar weiß im Bundesfamilienministerium die eine Hand nicht, was die Andere tut, geschweige denn was politisch vereinbart wurde. Das werde ich nicht hinnehmen! Es kann nicht sein, dass durch dieses Vorgehen nun FSJ-Bewerber abgeschreckt werden. Ich habe deshalb heute die Träger in Bayern schriftlich gebeten, den Vollzugswünschen des Bundes nicht nachzukommen."
"Der BFD bietet eine große Chance für die Freiwilligenkultur in unserem Land, aber nur dann, wenn er nicht als Zwangsbeglückung daher kommt. Es wäre schade, wenn das Bundesfamilienministerium mit den aktuellen Maßnahmen die Akzeptanz für den BFD zunichte macht. Denn klar ist: Politik muss die Bereitschaft der Menschen, sich ehrenamtlich zu engagieren, unterstützen und nicht zwangsweise vorschreiben, in welchem Dienst die Freiwilligen sich für unsere Gesellschaft stark machen. Ein solches Vorgehen tötet Freiwilligkeit ab", so die Ministerin abschließend.