Brachland als touristische Attraktion
Die Wackersdorfer Braunkohle ist das 99ste der 100 schönsten Geotope Bayerns. Dies betonte Umweltstaatssekretärin Melanie Huml heute bei der Übergabe der Anerkennungs-Urkunden an die beiden Geotop-Paten Gemeinde Wackersdorf und E.ON Facility Management GmbH. Huml: "Es ist eine besondere Herausforderung, ein Braunkohle-Brachland in eine gefragte Tourismusregion zu verwandeln. Mit dem Oberpfälzer Seenland ist dies gelungen." Jetzt ist das Seenland um eine weitere touristische Attraktion reicher: Der einzige gut erhaltene Kohleaufschluss im ehemaligen Abbaugelände des Oberpfälzer Braunkohlereviers wird als Geotop für Groß und Klein zum Wanderweg gemacht. Spätestens im Herbst 2011 wird den Geotop-Besuchern ein Fußweg mit Aussichtsplattform angeboten. Huml: "Dem Engagement der Geotop-Paten ist es zu verdanken, dass das Geotop die bestehenden geotouristischen Einrichtungen ideal ergänzt." Denn in unmittelbarer Nähe führt der Museumslehrpfad vom Heimat- und Industriemuseum Wackersdorf über den sogenannte Tertiärwald zum Heimat- und Braunkohlemuseum Steinberg am See.
An der Ur-Naab wuchsen vor Millionen Jahren unter subtropischem Klima ausgedehnte Sumpfwälder. Die abgestorbenen Pflanzenreste sammelten sich in Senken, wurden nach und nach mit Flusskies überschüttet und durch den Überlagerungsdruck in mächtige Braunkohleschichten umgewandelt. Jahrzehnte lang wurde dort Braunkohle abgebaut. Der Tagebau hatte auch eine zentrale Bedeutung für die Wirtschaft und Energieversorgung in der Region. Seit 1982 ist der Bergbau eingestellt, die Abbauflächen wurden renaturiert und rekultiviert.
http://www.lfu.bayern.de/geologie/geotope_schoensten/99/index.htm