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Weltfrauentag am 8. März 2011 - Frauenministerin Haderthauer: "Frauen verlieren immer noch beim Kampf um Macht und Geld"

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Weltfrauentag am 8. März 2011

Frauenministerin Haderthauer: "Frauen verlieren immer noch beim Kampf um Macht und Geld"

"Macht und Geld sind fast nirgends so männlich wie in Deutschland und nirgends werden weibliche Lebensentwürfe so entwertet wie hierzulande! Deshalb brauchen wir maßgeschneiderte Frauenquoten! Denn eine starre Quote kann kontraproduktiv sein, so kann eine Quote von 50 Prozent für ein Kommunikationsunternehmen einen Rückschritt bedeuten, für ein Metallunternehmen aber kaum realisierbar sein. Das lösen wir nur mit individuellen Zielvereinbarungen zur Frauenpräsenz ab der mittleren Führungsebene und für gute Frauengehälter. Eine solche Pflicht für mittlere und große Unternehmen gehört nicht ins Aktienrecht, sondern in das Gesetz, das für alle Unternehmen gilt, nämlich das Handelsgesetzbuch! Dazu gehört der jährliche Bericht über die Erreichung des jeweils gesetzten Ziels, damit Verbraucher Transparenz haben", so Bayerns Frauenministerin Christine Haderthauer, zugleich Frauenbeauftragte der Bayer. Staatsregierung, heute in München mit Blick auf den morgigen Weltfrauentag und ergänzte: "Nur die Frauenquote sorgt dafür, dass die in den Machtetagen herrschende ungeschriebene Männerquote endlich aufgelöst wird. Frauen sind anders gut und durch die besten Männer nicht zu ersetzen."

"Weibliche Lebensentwürfe beinhalten oft familienbedingte Erwerbsunterbrechungen. Nirgends geht Familienarbeit derart stark mit Chancenverlust einher, wie hierzulande. Daran merkt man, dass wir immer noch ein sehr unentspanntes Verhältnis zu Familie und Elternsein haben. Immer noch erleben Frauen nach der Geburt ihres Kindes eine Kompetenzabwertung am Arbeitsplatz, die nahezu unabhängig davon eintritt, ob sie tatsächlich kürzer treten oder weiter Vollzeit arbeiten. Hinzu kommt, dass hoch bewertete Berufe wie Rechtsanwälte, Lehrer oder Ärzte in dem Maße an Lohnniveau verlieren wie sie 'verweiblichen'. Dies geschieht nonverbal und oft gar nicht bewusst, auch deshalb, weil häufig noch das Denken verankert ist, dass ein Mann seine Familie ernähren muss, eine Frau aber bestenfalls einen Zuverdienst erwirtschaftet", so die Ministerin weiter.

"Die Rahmenbedingungen müssen sich endlich so ändern, dass wir Eltern nicht strukturell benachteiligen, wenn sie Familie leben wollen. Hier sind vor allem die Arbeitgeber gefragt: Unternehmen, die heute nicht die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen, werden morgen vom Markt verschwunden sein. Gute Fachkräfte suchen sich ihre Arbeitgeber schon lange nicht mehr allein nach dem Gehalt aus. Hier können wir uns ein Beispiel an Skandinavien nehmen. Dort wird auch von Führungskräften verlangt, dass sie sich ausgiebig um ihre Familie kümmern. Sonst gelten sie als Minderleister - und als Risiko für die Firma! Die Verantwortung von Eltern gegenüber ihren Kindern muss auch in Deutschland am Arbeitsplatz endlich honoriert und nicht durch Chancenverlust abgestraft werden. Verantwortung in der Familie befähigt auch zu Verantwortung am Schreibtisch", so Haderthauer abschließend.


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