Bayerns Kultusminister Spaenle steht zu den Vorteilen eines differenzierten Bildungswesens: „Dieses sichert eine sehr gute individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler“
MÜNCHEN. „Als strategischen Fehler zulasten der jungen Menschen“ hat heute Bayerns Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle das neuerliche Votum von Bundesbildungsministerin Annette Schavan gegen die Hauptschule und deren pädagogisches Konzept bezeichnet.
Es drängt sich für Minister Spaenle der Eindruck auf, dass Teile der CDU dem rückwärtsgerichteten Gedanken der Einheitsschule auf den Leim zu gehen drohen. Die Abschaffung der Hauptschule erscheine als Einstieg dazu.
Kultusminister Spaenle zu Bayerns Weg, Schülerinnen und Schüler optimal zu unterrichten: „Nur ein differenziertes Schulwesen sichert eine sehr gute Förderung der einzelnen jungen Menschen mit ihren unterschiedlichen Begabungen und Interessen. Wir setzen in Bayern deshalb weiterhin auf die individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler, und zwar möglichst wohnortnah“, kommentiert Bayerns Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle die jüngste Äußerung von Annette Schavan. Für Minister Spaenle sind die Schularten Haupt-/Mittelschule, Realschule, Wirtschaftsschule und Gymnasium ebenso wichtig wie die Fach- und Berufsoberschule. Der Erfolg des bayerischen Bildungswesens schlage sich auch in internationalen Vergleichsuntersuchungen positiv nieder.
Die bayerische Mittelschule, die aus der Hauptschule weiterentwickelt wurde, realisiere wohl beispielhaft in Deutschland die Berufsorientierung und den Erwerb der Ausbildungsreife als pädagogisches Alleinstellungsmerkmal zusammen mit der Agentur für Arbeit und der Wirtschaft praktiziert. Die Mittelschule sichert außerdem durch das Instrument des Schulverbundes, zu dem sich mehrere Mittelschulen zusammenschließen können, möglichst viele Schulstandorte und damit ein wohnortnahes qualitätsvolles Schulangebot.
Die individuelle Förderung stehe an allen Schularten in Bayern, wie der Realschule und dem achtjährigen Gymnasium im Mittelpunkt. Bayern praktiziert zudem an vielen Standorten eine enge Kooperation zwischen den Schularten, um Schüler noch stärker individuell auf ihrem Bildungsweg zu begleiten.
Alle Länder müssten auf die demographische Entwicklung reagieren. Bayern beschreite den dezentralen Weg der „Schule vor Ort“.
Dr. Ludwig Unger, Tel. 089-21862105