IAB-Betriebspanel 2010 - Teil 1
Arbeitsministerin Haderthauer: "Mehr Frauen in Führungspositionen - ohne gesetzliche Quote!"
Der Anteil von Frauen in Führungsposition stagniert seit Jahren. Seit dem Jahr 2006 liegt der Frauenanteil bei den Vorständen und Geschäftsführern von bayerischen Unternehmen gleichbleibend bei 3 Prozent. In den bayerischen Großbetrieben ist er sogar um zwei Prozentpunkte auf 8 Prozent gesunken, so ein Ergebnis des bayerischen IAB-Betriebspanels 2010.
"Die Zahlen zeigen, dass die freiwillige Selbstverpflichtung der Wirtschaft nichts gebracht hat. Wir müssen deshalb nun einen Schritt weiter gehen. Dabei ist es aber kontraproduktiv allen Unternehmen die gleiche Quote aufzuerlegen. Eine Quote von 50 Prozent kann für ein Kommunikationsunternehmen einen Rückschritt bedeuten, für ein Metallunternehmen aber kaum realisierbar sein. Die Frauenquote bringt nur etwas, wenn sie aus Überzeugung umgesetzt wird. In Zukunft sollte jedes Unternehmen sich dazu öffentlich positionieren, indem es sich konkrete Zielvorgaben für den individuell angestrebten Frauenanteil in den jeweiligen Führungsebenen des Unternehmens gibt. Dieses Ziel muss genauso in die Zielvereinbarung der Unternehmen aufgenommen werden wie der Umsatz, die Marktausbreitung oder Ökostandards. Nur dann haben auch die Verbraucher Transparenz und können reagieren", appellierte Bayerns Arbeitsministerin Christine Haderthauer an die Unternehmen.
Das IAB-Betriebspanel ist eine repräsentative Befragung von rund 1.200 bayerischen Betrieben, die sich mit Beschäftigungstrends und arbeitspolitischen Fragen auseinandersetzt. Der Freistaat Bayern beteiligt sich mit einer Aufstockungsstichprobe an der Befragung, die durch das Internationale Institut für Empirische Sozialökonomie (INIFES) ausgewertet wird.
Der erste Teil des Berichts zum IAB-Betriebspanel ist abrufbar unter www.stmas.bayern.de/arbeit/panel/. Der zweite Teil des Berichts wird voraussichtlich im September veröffentlicht.