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Mundart in vielen Schulen verwurzelt ? Auch Migranten sprechen Altbairisch

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Jury bewertet Beiträge von Grundschülern zum Dialektwettbewerb – Vier Bezirkssieger ermittelt – Minister Spaenle: Dialekt schafft Bezug der Kinder zu ihrem Kulturraum

MÜNCHEN. Mundart gehört nach wie vor zum Alltag an vielen bayerischen Grundschulen und ist auch im Lehrplan verankert. Und viele der Mädchen und Jungen freuen sich an ihrer Tracht – gerade wenn sie Lieder in Mundart zum Besten geben und heimatliche Tänze präsentieren. Dies war ein Ergebnis des MundArt-Wettbewerbs „higschaugt – zug`horcht – mitgschwätzt“. Ausgeschrieben hatte ihn das Bayerische Kultusministerium zusammen mit dem Förderverein Bayerische Sprache und Dialekte e.V. Die sechsköpfige Jury hat nun die Sieger aus den Einsendungen aus vier Regierungsbezirken ermittelt.

Schirmherr war Bayerns Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle und der schätzt Mundart und Tracht sehr: „Der Dialekt schafft einen besonderen Bezug der Kinder zum eigenen Kulturraum und zu den Menschen, die darin leben. Die Geschichte der Menschen in ihrer Region vermittelt Identität gerade angesichts der Globalisierung. Heimatverbundenheit und Weltoffenheit gehören für mich zusammen“, so Staatsminister Spaenle.

„Max und Moritz“ lieferte die Vorlage für die AG Mundart der Grundschule Berg am Laim in München – und zwar für ein Hörspiel in Altbairisch. Kinder mit Migrationshintergrund waren hier genauso begeistert bei der Sache wie alle anderen. Ihr Lohn: Der 1. Preis für den Regierungsbezirk Oberbayern wurde ihnen zuteil – und damit die Eintrittskarte für einen Besuch in den Studios des Bayerischen Rundfunks. Begeistert äußerte sich ein Jurymitglied: „Auch Klassen mit einem Anteil von 70 Prozent an Kindern aus Zuwandererfamilien sprechen Mundart im Alltag. Hier findet Dialektförderung in der angeblich mundartfreien Zone München statt.“

Schwäbisch spannte die Brücke zwischen Jung und Alt und vom Schulchor der Grundschule Waldstetten über die Kreisheimatstube Stoffenried zur Chorgemeinschaft Waldstetten. „G’schupfte Nudla“ wurden nicht nur mit sichtbarer Begeisterung besungen, sondern zum Schluss auch mit großem Appetit verspeist. Die Buben und Mädchen bekamen damit den Zuschlag als Sieger aus Schwaben und damit das Ticket für einen Blick hinter die Kulissen der Medienprofis in der Landeshauptstadt.

„Hia zou, i verzöh da wos“, dazu forderten Erstklässler aus der Oberpfalz die Jurymitglieder auf. Die Jury schaute hin, was sich die kleinsten an der Grundschule Deining in der Oberpfalz als Rätsel in Mundart ausgedacht und auf DVD aufgezeichnet hatten. Die ABC-Schützen verpackten verschiedene Begriffe in mundartlichen Rätseln und lösten sie in bunten Bildern und Liedern auf. Der Jury gefiel’s, Platz 1 in der Oberpfalz war den jungen Deiningern gewiss.

„Mia san ma Niedabayern“, unter diesem Motto offerierten die Viertklässler aus dem niederbayerischen Perkam einen dreiteiligen Wettbewerbsbeitrag rund um Sprachspiele, Geschichten und Lieder aus dem Südosten Bayerns. Für ihr Talent dürfen sich die Grundschüler der 4. Klasse nun auf einen spannenden Tag in München freuen.

Das vom Förderverein Bairische Sprache und Dialekte mit angestoßene Projekt, das vom Bayerischen Rundfunk unterstützt wurde, wird bei den Grundschülern weiteres Interesse für die regionale Mundart und für ihre heimatliche Umgebung wecken, ist sich Minister Spaenle zuversichtlich. Die Beiträge der Gewinner, die auf der Homepage des Ministeriums eingestellt werden, werden einen Einblick in die Kreativität und Lebendigkeit des Unterrichts an bayerischen Grundschulen geben. Für die Jury steht fest: Die Beispiele dienen sicher auch als Anregung für mundartbegeisterte Nachahmer.

Dr. Ludwig Unger, Tel. 089-21862105

Pressesprecher                                                                     


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