Ministerpräsident Horst Seehofer würdigte beim 62. Sudetendeutschen Tag Dialogbereitschaft und Verständigungsarbeit der Sudetendeutschen als „zukunftsweisend und wahrhaft europäisch“. Seehofer: „Zwei Dinge brachten die Vertriebenen nach Bayern mit: ihr technisch-wirtschaftliches Know how und einen starken Willen zum Durchhalten. Das ist die Basis ihres Lebens in der neuen, bayerischen Heimat – bis heute.“ Seehofer weiter: „Gelebte Solidarität und Eigenverantwortung – dafür stehen die Sudetendeutschen in besonderem Maße. Es waren die Sudetendeutschen, die den Kontakt zur „alten“ Heimat nicht abreißen ließen, die Brücken gebaut und den Dialog gesucht haben – lange bevor an ein gemeinsames Haus Europa überhaupt zu denken war. Dialogbereitschaft und Verständigungsarbeit der Sudetendeutschen sind zukunftsweisend und wahrhaft europäisch. Auf diesem Fundament werden sie weiter gedeihen.“
Seehofer verwies auf seine Reise nach Prag, die er als erster Bayerischer Ministerpräsident im Dezember 2010 gemeinsam mit Vertretern der Sudetendeutschen unternommen hatte. Seehofer: „Unsere gemeinsame Reise hat eine neue Epoche in der Nachbarschaft zwischen Bayern und Tschechien eingeläutet. Wir erleben immer öfter die Bereitschaft, eingefahrene Denkmuster zu verlassen und sich unvoreingenommen mit der gemeinsamen Geschichte auseinanderzusetzen. Dafür gibt es zahlreiche Beispiele, über die ich mich sehr freue. Ich will den eingeschlagenen Weg des offenen Dialogs auf Augenhöhe konsequent fortsetzen und weiß die Sudetendeutschen an meiner Seite.“
Seehofer betonte auch: „Zukunft braucht Herkunft. Deshalb wollen wir ein zentrales Sudetendeutsches Museum in München errichten. Dafür hat die Staatsregierung der Sudetendeutschen Stiftung 500.000 € im aktuellen Doppelhaushalt zur Verfügung gestellt. Im April hat der Gründungsbeauftragte seine Arbeit aufgenommen. Wir hoffen auf einen zügigen Fortschritt der Planungen.“