"Eine in ganz Europa einmalige Kooperation"
MÜNCHEN. Ein ungewöhnliches Tanzprojekt hat in Aschaffenburg die Zuschauer begeistert. Unter dem Namen "Nexus" präsentierten Schülerinnen und Schüler einer Förderschule, einer Mittelschule, einer Realschule und eines Gymnasiums gemeinsam ihre eigene Choreografie eines modernen Ballets auf großer Bühne. In zwei Aufführungen gelang es den Schülerinnen und Schülern, die Zuschauerränge der Stadthalle zu füllen.
Erarbeitet hatten sie die Choreografie zusammen mit dem Profi-Tänzer Alan Brooks. Seit dem Jahr 2009 arbeitet er mit dem Kultusministerium eng zusammen. "Die Zusammenarbeit zwischen Kultusministerium und einem Profitänzer ist eine in ganz Europa einmalige Kooperation. Ich freue mich sehr über die Möglichkeit, die Alan Brooks als ehemaliger Solist am Ballett Theater München Schülerinnen und Schüler aller Schularten eröffnet," betont Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle.
Der Tänzer und Choreograf bietet jährlich rund 15 Wochenprojekte an Schulen an. Der Schwerpunkt liegt bei Mittelschulen und Realschulen. Kosten entstehen für die Schulen keine.
Das Angebot des Kultusministeriums hat eine sehr gute Akzeptanz. Wenige Tage nach der Ausschreibung von Schul-Tanzprojekten waren alle Termine restlos ausgebucht.
Kultusminister Spaenle: "Die Bedeutung von Projekten, die Schülerinnen und Schüler klassenübergreifend zusammen bringen, wächst weiter. Hier zeigen sie sich außerhalb der gewohnten Gemeinschaft, können sich in einer neuen Gruppe einbringen, entdecken Fähigkeiten und Möglichkeiten, die sie vorher so an sich noch gar nicht kannten. Die jungen Menschen lernen durch den Tanz Selbstvertrauen, spüren sozialen Zusammenhalt in der Gruppe. Und sie lernen, über ihren eigenen Schatten zu springen um Ziele zu erreichen."
Alan Brooks startete seine Karriere an der renommierten Rambert School in London, wird ausgebildet in modernem und klassischem Tanz. Sein erstes Engagement war beim Scottish Dance Theatre in Dundee, Schottland.
Schon in dieser Zeit entwickelte er erste Jugendprojekte und Choreographien. 1998 wechselte Alan Brooks als Solist zum Ballett Theater München. Im Jahr 2003 initiierte er "Tanz mal drei", das erste Jugendtanz-Programm einer professionellen Ballett-Kompanie in Deutschland. In dieser Zeit entstanden auch Arbeiten für das Ballett Theater München, die Philharmoniker in München ("Feuervogel", "Romeo und Julia") und das Staatstheater am Gärtnerplatz ("Tanz Macht Schule"). Außerdem arbeitete er für die Städte München ("Mind the Gap") und Kempten ("Berge Bewegen"). Seit 2007 ist er freiberuflicher Tänzer, Choreograf und Projektleiter in München, London und Frankreich.
In seiner Biografie schreibt er über sich: "Bewegung und Ausdruck sind wichtige Bestandteile zwischenmenschlicher Kommunikation. Mut und Offenheit sind notwendig, um bestehende Grenzen zu überwinden, den eigenen Horizont zu erweitern und angestammte Rollenbilder zu verlassen."
Ende Juli wird er ein Tanz-Projekt mit einer Gehörlosenschule in München umsetzen.
Sylvia Schnaubelt
stellv. Pressesprecherin
089 2186-2518