"Wir bauen an zusätzlich 22 staatlichen Schulen in München gebundene Ganztagsklassen auf"
MÜNCHEN. "Zum neuen Schuljahr bauen wir an zusätzlich 22 staatlichen Schulen in der Landeshauptstadt München gebundene Ganztagsklassen auf." Dies betonte Bayerns Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle auf Anfrage des stellvertretenden Vorsitzenden des Bildungsausschusses im Bayerischen Landtag, Georg Eisenreich. Bisher sind an 45 staatlichen Schulen in München gebundene Ganztagszüge errichtet worden bzw. sind im Aufbau. Darüber hinaus bestehen an 49 staatlichen Schulen in München offene Ganztagsgruppen.
Der Freistaat finanziert zudem die Einrichtung gebundener Ganztagsangebote an weiteren 6 Grund-, Haupt-/Mittelschulen und Förderschulen in freier Trägerschaft. Im laufenden Schuljahr bestehen bereits an 6 Schulen in privater Trägerschaft in München gebundene Ganztagsklassen.
"Mit der Entscheidung erhöhen wir das Angebot an Standorten mit gebundenen Ganztagsklassen in München um mehr als ein Drittel und kommen hier mit diesem Förderangebot für die jungen Menschen massiv voran", wies der Minister auf die deutliche Steigerung von Ganztagsangeboten hin. "Es ist uns ein zentrales Anliegen, Kinder unabhängig von ihrer familiären Herkunft sehr gut zu fördern und die Vereinbarkeit von Familie und Erwerbsarbeit für Mütter und Väter zu erhöhen. Schulische Ganztagsangebote leisten einen wichtigen Beitrag, die Chancen- und Teilhabegerechtigkeit von Kindern und Jugendlichen in unserer Gesellschaft zu erhöhen", ergänzte der Kultusminister.
Die Schule muss sich nach Ansicht von Minister Spaenle gerade mit Blick auf die pädagogische Ganztagsarbeit als Lern- und Lebensort für die Schülerinnen und Schüler erweisen. Dies setze auch entsprechende architektonische Rahmenbedingungen voraus.
"Die Landeshauptstadt München muss die nötigen räumlichen Voraussetzungen schaffen, damit hier den Schülerinnen und Schülern in einem entsprechenden Lernumfeld ein qualifizierter Ganztagsunterricht angeboten wird." Diese Botschaft richtete Bayerns Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle an Oberbürgermeister Ude. Viele Eltern erwarten gerade in München die nötigen Rahmenbedingungen, da Väter und Mütter oft beide arbeiten wollen oder müssen. "Die Stadt ist hier als Sachaufwandsträger mehr als gefordert," betonte der Minister.
Bayern stellt derzeit im Ländervergleich gemeinsam mit Rheinland-Pfalz den Schulen pro Klasse die beste Förderung von Ganztagsklassen zur Verfügung.
Der Freistaat stellt z.B. für jeweils eine Ganztagsklasse an Grund- und Haupt-/Mittelschulen über die reguläre Zuweisung von Lehrerwochenstunden hinaus pro Klasse 12 zusätzliche Lehrerwochenstunden pro Woche sowie 6.000 Euro pro Jahr zur Verfügung. Die Stadt München beteiligt sich – wie alle Kommunen im Freistaat - an den Kosten mit jeweils 5.000 Euro im Jahr.
In Baden-Württemberg werden derzeit Grundschulen nur mit vier zusätzlichen Lehrerwochenstunden ausgestattet, wenn sie eine Ganztagsklasse einrichten, und Hauptschulen sogar nur mit zwei zusätzlichen Wochenstunden für Lehrkräfte im Vergleichsfall.
Angesichts vergleichsweise günstiger Förderung im Freistaat will Minister Spaenle künftig sein Augenmerk verstärkt auf die Entwicklung und die besonderen Herausforderungen der Ganztagsarbeit an Schulen in Großstädten richten.
Dr. Ludwig Unger
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