Investitionen ab 2012 auf hohem Niveau sichern / Biologische CO2- Speicher ausbauen / Klimawoche startet auf der Zugspitze
Der Freistaat hält weiter an seinen ehrgeizigen Klimazielen fest. "Mit der Energiewende soll ein Ausbau des Bayerischen Klimaprogramms einhergehen", bekräftigte Dr. Markus Söder, Umweltminister, heute zum Auftakt der 4. Bayerischen Klimawoche auf der Zugspitze. Der Freistaat ist bereits Spitzenreiter bei Investitionen in den Klimaschutz. In den vergangenen vier Jahren wurde eine dreiviertel Milliarde Euro für CO2-Reduzierung, energetische Sanierung und Klimaforschung ausgegeben. „Das Klimaprogramm ist eine wichtige Investition in die Zukunft Bayerns - daran halten wir fest. Wir setzen neue Akzente und Schwerpunkte“, so Söder. Dazu zählen die Renaturierung von biologischen CO2-Speichern, wie Mooren, Auen und Wälder. Bayerns Ziel bleibe, die energiebedingten CO2-Emissionen bis 2030 auf fünf Tonnen zu verringern. Mit dem Klimaprogramm wurden in den Jahren 2008 bis 2011 Sondermittel in Höhe von 350 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Deshalb liegt der energiebedingte CO2-Ausstoß bereits heute jährlich pro Kopf im Freistaat bei 6 Tonnen - also rund 20 Prozent unter dem EU-Durchschnitt mit 7,9 Tonnen. Ein weiterer Schwerpunkt sei der Schutz der Alpen, die vom Klimawandel besonders betroffen sind, so Söder. Eine länderübergreifende Strategie der Alpenanrainerstaaten müsse zügig umgesetzt werden. Ziel sei, dass europäische Finanzmittel nicht nur in die Küstenregionen fließen, sondern auch zum Schutz der Alpen eingesetzt werden, so Söder.
Bayern verbindet Naturschutz mit Klimaschutz. „Der Freistaat will künftig noch stärker auf die Natur als Treibhausgassenke und Treibhausgasspeicher setzen", so Söder. Intakte Moore wirken dem Treibhauseffekt entgegen. Sie entziehen der Atmosphäre Kohlendioxid und lagern es dauerhaft ein. Sie bewahren aber auch die Artenvielfalt. Rund acht Millionen Euro werden derzeit in die Renaturierung von 15 Mooren investiert. Bis 2020 sollen 50 Moore in ihren naturnahen Zustand versetzt werden. Insgesamt könnten in Bayern Moore auf einer Gesamtfläche von 200.000 Hektar renaturiert werden. Die Treibhausgasemissionen würden damit um einen Gegenwert von 5,25 Millionen Tonnen CO2 im Jahr gemindert. Auch Auen haben einen großen Mehrfachnutzen. Sie leisten einen Beitrag zur CO2-Bindung, zum Erhalt der Biodiversität, zum Hochwasserschutz und stabilisieren den Wasserhaushalt. Ziel ist es, durch Stabilisierung, Revitalisierung und Neubegründung von Auenwäldern neue Grüngürtel zu bekommen.
Erfolgreiche bayerische Klimaallianz mit 17 Partnern
Die bayerische Klimaallianz ist deutschlandweit einmalig. Sie verknüpft erfolgreich Politik und Verbände. Wichtige gesellschaftliche Gruppen werden damit für den freiwilligen, praktisch gelebten Klimaschutz gewonnen. Beim Auftakt zur Bayerischen Klimawoche 2011 ist der Deutsche Alpenverein (DAV) als 17. Partner der Klimaallianz beigetreten. Mit der Unterzeichnung der gemeinsamen Erklärung bekennt sich der DAV zu seiner Verantwortung für den Klimaschutz in Bayern: umweltverträglicher Hüttenbetrieb mit mehr Energieeffizienz und erneuerbaren Energien, Erhalt dezentraler und wohnortnaher Bergsportmöglichkeiten sowie intensive Bewusstseinsbildung für naturnahe und klimaverträgliche Ausübung des Bergsports. Die Bayerische Staatsregierung unterstützt den DAV als bedeutenden Bergsport- und Naturschutzverband bei Maßnahmen zum Klimaschutz mit 500.000 Euro an Sondermitteln.
Die 4. Bayerische Klimawoche findet bis 12. Juni zusammen mit Partnern aus der Klimaallianz und dem Umweltpakt Bayern sowie Umweltstationen statt: mit über 800 Aktionen und Veranstaltungen, wie etwa eine Kinder-Klimakonferenz mit dem Bund Naturschutz am Ammersee, ein Elektromobilitäts-Aktionstag der Stadt Regensburg sowie Exkursionen und Mitmachaktionen.
Weitere Informationen unter www.klimawoche.bayern.de