Zauberformeln gegen Mundgeruch und für leichtes Abheben von Modellfliegern
Kultusminister Spaenle gratuliert erfolgreichen bayerischen Vertretern beim Bundesfinale von Jugend forscht
MÜNCHEN. Eine chemische Formel, die geruchsbildende Bakterien bindet und Mundgeruch verhindert. Diese wirkt Wunder und besiegt sogar Knoblauchgeruch. Dieses Jugend forscht-Projekt von Gabriel Salg (16 Jahre, Hanns-Seidel-Gymnasium Hösbach) und Nicolas Scheidig (16 Jahre, Hanns-Seidel-Gymnasium Hösbach) beeindruckte die Fachjury des 46. Bundeswettbewerbs Jugend forscht. Im Fachbereich Chemie wurden die beiden fränkischen Gymnasiasten mit dem Preis der Bundeskanzlerin für die originellste Arbeit als Bundessieger ausgezeichnet. Zudem wurden sie deshalb als deutsche Vertreter zum 23rd EU Contest for Young Scientists eingeladen und erhielten den dazugehörigen Europapreis. Das Motto des 46. Bundeswettbewerbs Jugend forscht, "Bring frischen Wind in die Wissenschaft", haben beide mustergültig umgesetzt: Sie brachten nicht nur frischen Wind in die Forschergemeinschaft, sie garantieren auch stets frischen Atem.
Der 2. bayerische Bundessieger heißt Kilian Böll (19 Jahre, Röntgen-Gymnasium Würzburg). Durch die Entwicklung eines neuen Flugkonzepts lassen sich Modellflugzeuge nun leichter steuern. Die Jury im Fachgebiet Technik fand den kreativen Ansatz von Kilian Bölls Arbeit und die Kombination von wissenschaftlicher Methodik und Funktionsfähigkeit beachtlich. Durch seinen Beitrag erhält nicht nur die Modellfliegerei sondern die Forschung allgemein Auftrieb.
Somit gingen 2 der 10 vergebenen Bundessiege im Wettbewerb Jugend forscht nach Bayern. Neben den beiden Bundessiegern wurde eine Vielzahl weiterer Projekte aus Bayern mit Platzierungen und Sonderpreisen geehrt. Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle betont: "Die Leistung aller Jungforscher, die Bayern auf der Bundesebene vertreten haben, verdient volle Anerkennung und aufrichtigen Respekt. Die Jungfoscher haben ausgezeichnete Arbeit geleistet. Ihre Erfolge zeigen klar, dass die Zukunft des Wissenschafts- und Forschungsstandorts Bayern in guten Händen liegt. Der Wind, der die Jungfoscher nach Kiel getragen hat, wird ihnen auch weiterhin Schub verleihen." Er sei eine Energiequelle, die sich aus sicheren, erneuerbaren und großen Ressourcen speißt: Neugierde, Begeisterung, wissenschaftliche Sorgfalt und Ausdauer.
Bayerische Lehrkräfte unterstützen Jungforscher
"Ohne das Engagement der bayerischen Lehrkräfte und der Ausbilder in den Betrieben, wären diese Erfolge nicht vorstellbar. Die vorbildliche und weit über den Unterricht hinausgehende Betreuung und Begleitung der Schüler und Auszubildenden unterstreicht einmal mehr mit welchem Einsatz und mit welcher Hingabe viele Lehrkräfte ihrem Beruf nachgehen, Interessen der Schüler finden und Begabungen fördern," so der Minister weiter.
10.667 Schülerinnen und Schüler nahmen 2011 an dem profilierten Wettbewerb im Bereich Mathematik, Naturwissenschaften und Technik teil. Nachdem sie sich in Bayern auf der Ebene der landesweit 10 Regionalwettbewerbe und dem Landeswettbewerb in einem sehr breiten Bewerberfeld durchgesetzt und ihre Projekte präsentiert hatten, wurden 4 Auszubildenden und 11 Gymnasiasten zum Bundesfinale nach Kiel gesandt. Dort präsentierten sie ihre insgesamt 12 Projekte - mehr als alle anderen Länder. Diese verteilten sich auf die 7 bei Jugend forscht bewerteten Fachgebiete Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik und Technik.
2011 war Jugend forscht in Bayern besonders erfolgreich. Mit einem Teilnehmerzuwachs von über 23 % - verteilt auf die beiden Altersstufen des Wettbewerbs, Schüler experimentieren für Schüler bis 14 Jahre und Jugend forscht für die Teilnehmer ab 15 Jahren, ergab sich eine breite und thematisch sehr vielfältige Grundlage für die 3 Stufen des Leistungswettbewerbs. Auf dieser Grundlage entwickelte sich eine Spitzengruppe von bayerischen Projekten, die die Fachjurys des Bundeswettbewerbs überzeugen konnte und die eine Vielzahl von Platzierungen und Sonderpreisen errang.
Sylvia Schnaubelt
Stellv. Pressesprecherin
Die Gesamtübersicht über die Auszeichnungen für bayerische Schülerinnen und Schüler und Auszubildende aus Bayern:
Name | Fachbereich | Titel der Arbeit /Preis | Schule/Unternehmen |
Weinhardt, Martin | Arbeitswelt | Behindertengerechte Säge - Sägen wie von selbst Preis für Auszubildende | MAN Ausbildungszentrum |
Engelhardt, Christoph | Arbeitswelt | Behindertengerechte Säge - Sägen wie von selbst Preis für Auszubildende | MAN Ausbildungszentrum |
Niebler, Christiane | Arbeitswelt | Hydraulisches Druckausgleichsventil; 2. Preis im Fachgebiet Arbeitswelt Reisepreis zum Joint Research Centre in Ispra , Italien | Wodego GmbH |
Hübner, Stefan | Arbeitswelt | Hydraulisches Druckausgleichsventil; 2. Preis im Fachgebiet Arbeitswelt Reisepreis zum Joint Research Centre in Ispra , Italien | Wodego GmbH |
Scherer, Fabian | Biologie | Simulation der Sauerstoffgehaltsschwankungen in Karpfenteichen Preis für Biotechnologie | Gymnasium Höchstadt a.d.Aisch |
Kämmerer, Severin | Chemie | Präparation, Charakterisierung und Verwendung von Kupfer(I)-halogeniden und -pseudohalogeniden zum Zweck der Kupfer(I)-fluorid-Darstellung 2. Preis im Fachgebiet Chemie Einladung zu einem Studienaufenthalt in Brisbane, Australien | Johannes-Gutenberg-Gymnasium Waldkirchen |
Salg, Gabriel | Chemie | Die neue Zauberformel zur Beseitigung von Mundgeruch: C42H70O35 Bundessieger - Preis für die originellste Arbeit Einladung zum 23rd EU Contest for Young Scientists Europapreis für die Teilnehmer am EUCYS | Hanns-Seidel-Gymnasium Hösbach |
Scheidig, Nicolas | Chemie | Die neue Zauberformel zur Beseitigung von Mundgeruch: C42H70O35 Bundessieger - Preis für die originellste Arbeit Einladung zum 23rd EU Contest for Young Scientists Europapreis für die Teilnehmer am EUCYS | Hanns-Seidel-Gymnasium Hösbach |
Weber, Jörg-Michael | Mathematik/ Informatik | Flexboard Approximator - Berechnung von physikalisch-korrekten 3D-Flächenverbindungen durch einen genetischen Algorithmus - optimale Autoleuchte 5. Preis im Fachgebiet Mathematik/Informatik Reisepreis zum Joint Research Centre in Ispra , Italien Eduard-Rhein-Jugendpreis für Rundfunk-, Fernseh- und Informationstechnik | Werner-von-Siemens-Gymnasium Weißenburg |
Dienstbier, Philip | Physik | Untersuchung eines Sensors für optische Oberflächenvermessung auf größeren Messfeldern - Qualitätskontrolle in 3D 2. Preis im Fachgebiet Physik Reisepreis zum Joint Research Centre in Ispra , Italien Preis für zerstörungsfreie Prüfung | Willibald-Gluck-Gymnasium Neumark i.d. Opf. |
Stenzel, Leo | Physik | Untersuchung von Eigenschaften optischer Systeme durch Strahlenverlaufsberechnung - dem Linsenfehler auf der Spur Preis für eine physikalische Arbeit | Max-Born-Gymnasium Germering |
Böll, Killian | Technik | Einfach abheben - Erleichterung für Modellflugpiloten 1. Preis im Fachgebiet Technik | Röntgen-Gymnasium Würzburg |