Kultusminister Spaenle: "Es ist unser Ziel, die Teilhabechancen der jungen Menschen am Bildungswesen weiter zu verbessern"
Einführungsklassen an 49 Gymnasien - Erstmals Vorklassen an Fachoberschulen - Durchlässigkeit erweitert
MÜNCHEN. 2Die Teilhabechancen von jungen Leuten am Bildungswesen weiter zu verbessern ist mir ein Kernanliegen", so Bayerns Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle. Chancen und Möglichkeiten dazu ergeben sich u. a. mit den Einführungsklassen an Gymnasien, den Vorklassen an Berufsoberschulen und erstmals ab dem kommenden Schuljahr auch den Vorklassen an Fachoberschulen. "Eine Entscheidung über den schulischen Abschluss fällen die Eltern für ihre Kinder nicht allein mit der Wahl der weiterführenden Schulart nach der vierten Jahrgangsstufe. Das bayerische Schulwesen eröffnet in verschiedenen Jahrgangsstufen vielfältige Möglichkeiten für Kinder und Jugendliche, sich entsprechend der eigenen Begabungen und Interessen zu entfalten und dabei pädagogisch begleitet zu werden", so Dr. Spaenle.
In den Einführungsklassen an Gymnasien und den Vorklassen an Berufs- und Fachoberschulen werden junge Menschen mit mittlerem Bildungsabschluss gezielt auf den weiteren Weg zur Hochschulreife vorbereitet.
Einführungsklassen an 49 Gymnasien
An 49 Gymnasien plant das Bayerische Kultusministerium zum Schuljahr 2011/2012 Einführungsklassen einzurichten, von Altötting bis Wunsiedel, von Aschaffenburg bis Weiden. "Die Einführungsklassen sind eine wichtige Maßnahme, um die Durchlässigkeit im differenzierten bayerischen Schulwesen zu stärken. Hier können motivierte und leistungsstarke junge Menschen mit mittlerem Bildungsabschluss das nötige Rüstzeug erwerben, um über die gymnasiale Oberstufe ihren schulischen Weg fortzusetzen und das Abitur zu erwerben", so Minister Spaenle.
Besonderheiten sind dabei: Das Gisela-Gymnasium in München richtet eine Einführungsklasse ein, die sich speziell Absolventen der Realschule mit Hörschäden zuwendet, das Adolf-Weber-Gymnasium der Stadt München eröffnet sehbehinderten jungen Menschen den Übergang zum Gymnasium. In beiden Fällen wird die nötige besondere Förderung berücksichtigt.
Voraussetzung für die Einrichtung einer Einführungsklasse ist, dass sich 15 Schülerinnen und Schüler anmelden.
Erstmals Vorklassen an drei Fachoberschulen
"Erstmals bieten wir an drei Standorten auch Vorklassen für Fachoberschulen an"; ergänzte Minister Spaenle. "Sie sind den Einführungsklassen vergleichbar. Die Lehrkräfte der Fachoberschulen bereiten hier ebenfalls junge Leute mit mittlerem Bildungsabschluss auf den weiteren Weg zur Hochschulreife vor", so der Minister. Vorklassen wird es in diesem Modellversuch im Schuljahr 2011/2012 erstmals an Fachoberschulen in Altötting, München und Kitzingen geben.
Die Vorklassen an den Fachoberschulen ergänzen die Vorklassen, die an Berufsoberschulen für junge Menschen mit Berufsausbildung angeboten werden. Im aktuellen Schuljahr 2010/11 sind an 57 Berufsoberschulen insgesamt 135 Vorklassen mit 3.054 Schülerinnen und Schülern eingerichtet.
Dr. Ludwig Unger
Pressesprecher