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Gesundheitsminister Söder: Bayern stärkt mit 15 neuen Akutgeriatrien Versorgung älterer Menschen / Situation Demenzkranker in Kliniken besonders berücksichtigen

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Bayern baut die Versorgung älterer Menschen in Krankenhäusern zügig weiter aus. Dies betonte Dr. Markus Söder, Gesundheitsminister, nach der Sitzung des Krankenhausplanungsausschusses heute in München. "Ältere Menschen haben ein Recht auf die bestmögliche medizinische Versorgung - wohnortnah und entsprechend ihrer besonderen Bedürfnisse", so Söder. Insgesamt gibt es im Freistaat schon 38 Akutgeriatrien. Dort werden nicht nur akute Krankheiten von älteren Menschen behandelt, sondern auch andere bestehende Leiden bei der Therapie berücksichtigt. Anforderungen an Akutgeriatrien sind unter anderem, dass dort Spezialisten für Altersmedizin tätig sind. Zudem wird das Pflegepersonal speziell geschult. In Bayern wurden 2005 rund 340.000 Patienten in Krankenhäusern behandelt, die über 80 Jahre alt waren. Für 2015 rechnet man aufgrund der demographischen Entwicklung mit 420.000 Patienten über 80 Jahren, im Jahr 2020 mit 550.000 Patienten. "Es gilt, die Selbstständigkeit älterer Menschen möglichst lange zu erhalten und Pflegebedürftigkeit zu vermeiden", so Söder. Allein im vergangenen halben Jahr wurden weitere 15 Akutgeriatrien an folgenden Standorten anerkannt: Rotkreuzklinikum München, Klinik Bad Trissl, Inn-Salzach-Klinikum, Wasserburg, Asklepios Fachkliniken München-Gauting, Kreisklinik Pfarrkirchen, St. Johannes-Klinik Auerbach, Klinikum Ansbach, Klinik Bad Windsheim, Gesundheitszentrum Treuchtlingen, Klinikum Main-Spessart - Gesundheitspark Marktheidenfeld; Klinik Krumbach, Fachklinik Ichenhausen, Asklepios Klinik Lindau, Donau-Ries-Klinik Oettingen,Kreisklinik Burghausen.

Zudem verabschiedete der Krankenhausplanungsausschuss Empfehlungen zur Betreuung demenzkranker Menschen. "Jeder zehnte Krankenhauspatient leidet bereits heute unter Demenz. Ein Krankenhausaufenthalt ist eine enorme Belastung für ältere Menschen", so Söder. Selbst Demenzkranke, die ihren Alltag relativ selbstständig bewältigen können, stoßen in der Klinik an ihre Grenzen. "Die Patienten sind nicht nur körperlich krank, sondern leiden vor allem seelisch", so Söder. Es fehlen die vertraute Umgebung, die Familie oder der gewohnte Tagesablauf. Die neuen Empfehlungen, die das Bayerische Gesundheitsministerium mit Experten erarbeitet hat, zeigen auf wie belastende Situationen für die Patienten, Angehörigen und das Krankenhauspersonal reduziert werden können. Dazu gehören Fortbildung des Krankenhauspersonals genauso wie verbesserte Strukturen und Prozesse im Krankenhaus oder bauliche Veränderungen. Minister Söder: "Die meisten Maßnahmen können kurzfristig und ohne großen Aufwand umgesetzt werden."

Vorstellung der Broschüre "Im Alter selbstbestimmt leben"

Das Bayerische Gesundheitsministerium hat im Krankenhausplanungsausschuss die Broschüre "Im Alter selbstbestimmt leben" vorgestellt. Sie informiert über die Maßnahmen im Bereich Altersmedizin. Die Broschüre richtet sich v.a. an Fachkreise

(www.stmug.bayern.de/gesundheit/krankenhaus/behandlungszentren/geriatrie/index.htm).

 

Weitere Beschlüsse und Ergebnisse im Krankenhausplanungsausschuss:

-          Palliativmedizinische Versorgung

Der Krankenhausplanungsausschusses stimmte der Erweiterung der Palliativstation am Klinikum Bamberg, Betriebsstätte am Bruderwald, von zehn auf zwölf Betten zu. Auch wenn keine eigene Palliativstation vorhanden ist, ermöglichen palliativmedizinische Dienste eine entsprechende Behandlung Schwerkranker und Sterbender. Der Krankenhausplanungsausschuss sprach sich für die Einrichtung palliativmedizinischer Dienste an den Kliniken Fürth und Augsburg aus.

Seit der letzten Sitzung des Krankenhausplanungsausschusses wurden an folgenden Krankenhäusern palliativmedizinische Dienste anerkannt: St. Elisabeth-Krankenhaus Bad Kissingen, Krankenhaus Erlenbach am Main, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München und Klinikum Dachau. Zudem wurden seit November vergangenen Jahres die Palliativstation am RoMed Klinikum Rosenheim von sechs auf zehn Betten und die Palliativstation am Klinikum Neumarkt von sechs auf acht Betten erweitert. Auch die Palliativstation an der Stiftungsklinik Weißenhorn mit sechs Betten wurde bereits eröffnet. Damit wurde insgesamt die Versorgung Schwerkranker und Sterbender erheblich verbessert.

-          Erweiterung des Schlaganfallnetzwerkes TEMPiS

Die Kreisklinik Bad Reichenhall kann sich dem Telemedizinischen Projekt zur integrierten Schlaganfallversorgung in der Region Süd-Ost-Bayern "TEMPiS" anschließen. Als eines von jetzt 15 Krankenhäusern sichert die Kreisklinik Bad Reichenhall zusammen mit den beiden Zentren in München und Regensburg die Versorgung für Schlaganfallpatienten in Süd-Ost-Bayern.

-          Kinder- und Jugendpsychiatrie

Am Klinikum Fürth werden vier zusätzliche Plätze der Fachrichtung Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie eingerichtet. Damit wird das Behandlungsspektrum auf Klein- und Kindergartenkinder erweitert.


-          Erwachsenenpsychiatrie

Die Tagesklinik für Erwachsenenpsychiatrie am Klinikum Schwabing kann früher als bisher geplant ihren Betrieb aufnehmen. Der Interimslösung in den Räumlichkeiten in der Leopoldstraße 175, nahe dem Klinikum Schwabing, wurde zugestimmt. Nach Abschluss des zweiten Bauabschnitts soll die psychiatrische Tagesklinik auf dem Gelände des Klinikums München-Schwabing angesiedelt werden. Dadurch können bereits im ersten Bauabschnitt zwei zusätzliche vollstationäre psychiatrische Stationen am Klinikum Schwabing ihre Arbeit aufnehmen. Einer Erhöhung auf 120 Betten für die psychiatrische Vollversorgungsklinik München-Schwabing wurde ebenfalls zugestimmt.


-          Neue Belegabteilungen

Die Kooperation zwischen dem Krankenhaus Lauf a. d. Pegnitz und niedergelassenen Fachärzten für Urologie wird weiter ausgebaut. Am Krankenhaus wird dafür eine urologische Abteilung eingerichtet.  Die Klinik Krumbach erhält zudem eine Belegabteilung für Augenheilkunde, auf der stationäre Eingriffe möglich sind. "Das neue Behandlungsangebot wird insbesondere Patienten mit Behinderung zugute kommen", sagte Söder. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus St. Camillus im benachbarten Ursberg, das auf die Versorgung dieser Patienten spezialisiert ist.

 


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