Muttertag am 8. Mai
Familien- und Frauenministerin Haderthauer: "Familienarbeit von Müttern wird leider immer noch chronisch unterbewertet!"
"Die tägliche unbezahlte Familienarbeit von Müttern macht hierzulande etwa ein Drittel des Bruttoinlandsprodukts aus und ist leider dennoch chronisch unterbewertet. Was diese Tätigkeiten wert sind, wird erst dann wahrgenommen, wenn diese Leistungen 'eingekauft' werden müssen. Bei den Kosten etwa für Kinderbetreuung, Pflege, Haushaltsführung, die man in Form von Gehältern an entsprechende Kräfte bezahlt, geraten die meisten Haushalte schnell an ihre Grenzen! Deshalb ist es an der Zeit, dass der Wert der Arbeit von Müttern, die sich Tag für Tag für ihre Familie ins Zeug legen, endlich mehr anerkannt wird. Das gilt für die Familie wie für die Gesellschaft und ganz besonders für die Wirtschaft", so Bayerns Familien- und Frauenministerin Christine Haderthauer, zugleich Frauenbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, heute in München mit Blick auf den Muttertag am 8. Mai 2011.
Haderthauer weiter: "Kaum ein Land hat ein so unentspanntes Verhältnis zu Elternschaft und Erwerbsleben wie Deutschland. Und kein Land leistet sich eine solche Ressourcenverschwendung, was die Beschäftigungschancen von Müttern angeht. Daher ist es auch kein Wunder, dass Familienverantwortung hierzulande nahezu ausschließlich Frauenkarrieren ausbremst. Mütter erleben eine Kompetenzabwertung am Arbeitsplatz, die nahezu unabhängig davon eintritt, ob sie tatsächlich kürzer treten oder weiter Vollzeit arbeiten - ihnen wird jobmäßig bei weitem nicht mehr so viel zugetraut, wie vor dem Kind. Auch aus diesem Grund steht für viele junge Paare heute die Festigung der beruflichen Position im Vordergrund und der Kinderwunsch rückt immer weiter nach hinten."
"Die Rahmenbedingungen müssen sich endlich so ändern, dass wir Eltern nicht strukturell benachteiligen, wenn sie Familie leben wollen. Hier sind vor allem die Arbeitgeber gefragt: Unternehmen, deren einzige Antwort für Familien der Ganztagskrippenplatz ist, springen zu kurz. Wer heute nicht die Vereinbarkeit aller Familienentwürfe mit dem Beruf ermöglicht, wird morgen vom Markt verschwunden sein. Gute Fachkräfte suchen sich ihre Arbeitgeber schon lange nicht mehr allein nach dem Gehalt aus. Hier können wir uns ein Beispiel an Skandinavien nehmen. Dort wird auch von Führungskräften verlangt, dass sie sich ausgiebig um ihre Familie kümmern. Sonst gelten sie als Minderleister - und als Risiko für die Firma!", so die Ministerin abschließend.