"Der Bayerische Integrationspreis steht dieses Jahr unter dem Motto 'Sport' - und das mit gutem Recht. Denn Sport verbindet, fördert den Teamgeist und ist so ein wichtiger Integrationsmotor. Beim Sport spielt die sonst oft im Weg stehende Sprachbarriere keine Rolle. So werden ganz neue Chancen eröffnet! Die integrative Leistung des Sports zeigt sich besonders bei dem heutigen Gewinner: Der Sportverein Neuperlach München hat mit viel Herzblut und ehrenamtlichem Engagement ein vorbildhaftes Projekt im Bereich Integration auf die Beine gestellt. Mit seinen 30 Übungsleitern mit Migrationshintergrund und einer Fußballabteilung, in der fast 90 Prozent einen Migrationshintergrund haben, zugleich aber die deutsche Sprache fest als Umgangssprache vorgegeben ist, leistet der Verein einen entscheidenden Integrationsbeitrag, der sich auf den ganzen Stadtteil positiv auswirkt. Damit das 'Wir' gewinnt, muss jeder seinen Beitrag für mehr Verständnis und Verständigung leisten. Wie es geht, zeigt uns der Preisträger eindrucksvoll", so Bayerns Integrationsministerin Christine Haderthauer heute anlässlich der Verleihung des Bayerischen Integrationspreis, der mit 3.000 Euro dotiert ist, durch das Bayerische Sozialministerium in der Münchner Residenz.
Die Verleihung erfolgt gemeinsam mit der Integrationsbotschafterin des Deutschen Olympischen Sportbundes, mehrfache Deutsche Meisterin und Europameisterin im Karate, Ebru Shikh Ahmad, die dem Sport ihre eigene Erfolgsgeschichte verdankt: "Als Muslimin gab ich auf Wunsch meines Vaters das Schwimmen auf und kam zum Karate. Karate ist meine Brücke, um meinen Weg zu gehen und meine Chancen zu nutzen." Sie unterstrich die integrationsfördernde Wirkung des Sports: "Er eröffnet die Möglichkeit, seine Mitspieler besser kennen zu lernen, fordert Fairness, Menschen unterschiedlicher Herkunft übernehmen Verantwortung und ermöglichen erst eine Teamleistung."
Als besonderen Gast war der Augsburger Sideris Tasiadis, Kind griechischer Einwanderer und Silbermedaillengewinner bei den Olympischen Spielen in London im Einer-Kanadier, anwesend. "Wegen seines jungen Alters ist Herr Tasiadis gerade für viele Jugendliche ein leuchtendes Vorbild - und zwar ganz egal, ob mit und ohne Migrationshintergrund. Ich hoffe, dass sich viele Jugendliche durch ihn ermuntert fühlen, in Sportvereine zu gehen und dort mit Gleichgesinnten Sport zu treiben. Das Miteinander der Kulturen und Religionen fördert das gegenseitige Verständnis und erleichtert die Integration."