MÜNCHEN Bayerns Wirtschaftsstaatssekretärin Katja Hessel kritisiert die Pläne zur Einführung einer gesetzlichen Frauenquote in Spitzenpositionen der Wirtschaft, wie vom Bundesrat kürzlich vorgeschlagen. „Mit der Einführung einer starren Frauenquote in Aufsichtsräten sind wir auf dem Holzweg. Sicherlich gibt es nach wie vor zu wenige Frauen in Führungspositionen, eine Quote ist jedoch der falsche Weg zu mehr Akzeptanz von Frauen in Führungspositionen. Es gibt wesentlich kreativere Wege, um unseren hochqualifizierten Frauen einen leichteren Zugang zu Spitzenpositionen zu ermöglichen“, betont Hessel.
„Ein Baustein, der Frauen tatsächlich weiterhilft, ist eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Wir müssen die Kinderbetreuung noch intensiver ausbauen, um Frauen den Wiedereinstieg in den Beruf zu erleichtern und junge Eltern insgesamt zu unterstützen. Hier ist Bayern auf einem guten Weg. Aber auch die Unternehmen selbst müssen mit innovativen Ansätzen dazu beitragen. Es gibt schon viele gute Beispiele, die noch mehr Schule machen sollten“, unterstreicht Hessel. Darüber hinaus setzt die Wirtschaftsstaatssekretärin auf die freiwillige Umsetzung einer modernen Unternehmenskultur und auf ein offenes, liberales Klima in Wirtschaft und Gesellschaft: „Unsere gut ausgebildeten Frauen haben ein solches Potenzial, dass es sich die Unternehmen in Zeiten der Fachkräfteknappheit gar nicht leisten können, auf dieses Potenzial zu verzichten. Gerade dieses Wissen und die Kompetenzen werden in Aufsichtsräten mehr gebraucht als eine Quote“, ergänzt Hessel.
Nach der parteiübergreifenden Gesetzesinitiative des Bundesrats soll der Anteil von Frauen in den Aufsichtsräten von börsennotierten Unternehmen und mitbestimmten Unternehmen bis 2018 auf mindestens 20 Prozent steigen. Bis zum Jahr 2023 soll die Quote dann auf 40 Prozent erhöht werden. Mit der Gesetzesinitiative muss sich nun der Bundestag befassen.
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Pressemitteilung-Nr. 503/12