Bayerns neues Rohstoff-Analytikzentrum am Landesamt für Umwelt ist einsatzbereit. Davon überzeugten sich der Bayerische Umweltminister Dr. Marcel Huber und die Bayerische Umweltstaatssekretärin Melanie Huml heute bei der offiziellen Inbetriebnahme im oberfränkischen Hof. Huber: "Erstmals hat Bayern eine zentrale und hochtechnisierte Sammelstelle für Informationen und Proben bayerischer Böden und Gesteine. Sie dient als unabhängige Prüfstelle, die schnell und effizient Bayerns Bodenschätze analysiert. Dieser Rohstoff-TÜV hilft uns, Bayerns Ressourcen optimal zu nutzen." Laut Huber können heutzutage beispielsweise Quarzkiese volkswirtschaftlich wichtiger als Gold sein. Diese filtern das Trinkwasser und liefern hochreines Silizium für Solarzellen und Mikrochips. Für solche strategisch wichtigen Rohstoffe braucht es eine unabhängige, leistungsstarke Schiedsbehörde. Huber betonte: "Jeder neu entdeckte Rohstoff macht uns weniger exportabhängig, vermeidet lange Transportfahrten und stärkt die Region." Die Rohstoff-Experten des Landesamtes für Umwelt analysieren beispielsweise auch, ob Ziegeltone für Abwasserkanäle säurefest und Bausteine für Fassaden frostbeständig genug sind. Bisher mussten die Analysen dezentral in mehreren, über Bayern verteilten Laboren zeitaufwändig durchgeführt werden. Rund drei Millionen Euro hat das deutschlandweit einmalige Analytikzentrum gekostet; jetzt stehen den Rohstoff-Geologen 15 hoch spezialisierte Laborgeräte zur Verfügung.
Kies und Sand sind mineralische Rohstoffe, die in Deutschland in einer Größenordnung von annähernd 240 Millionen Tonnen gebraucht werden. Aber erst mit einem Quarzgehalt von mindestens 80 Prozent wird daraus ein lukrativer und unersetzlicher Rohstoff, etwa für Spezialglas, Trinkwasseraufbereitung und Computer-Chips. Um derartig wertvolle Bodenschätze aufzuspüren, sind häufig Bohrungen bis in größere Tiefen notwendig. Diese werden im Analytikzentrum untersucht und bei Bedarf für Rohstofffirmen, Ingenieurbüros und Forschungseinrichtungen zugänglich gelagert. Das Bohrkernarchiv besteht bereits heute aus 850 Bohrungen aus ganz Bayern. Aneinandergereiht sind das 70 Kilometer oder 1000 Tonnen Gestein, das hier aufbewahrt wird. Platz für die doppelte Menge ist vorhanden.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter http://www.lfu.bayern.de/geologie/braz/index.htm