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Kultusminister Spaenle stellt Neuerungen zum Schuljahr 2012/2013 vor - 1,72 Millionen Schüler - 3.700 Lehrkräfte neu eingestellt, mehr Ganztag, viele neue Schulen - Bildungsetat rund 10 Mrd. EUR

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"Mehr Lehrer, mehr Zeit, mehr Chancen"

MÜNCHEN. „Der Freistaat Bayern wird im Schuljahr 2012/2013 seinen Schülerinnen und Schülern mehr Chancen eröffnen, die eigenen Talente und Interessen zu entfalten und auch höhere Bildungsabschlüsse erwerben zu können.“ Dies machte Bayerns Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle zum Schuljahresanfang heute in München deutlich. Die Basis dazu liefern mehr Lehrkräfte und mehr Zeit, aber auch die Neugründung von Realschulen, Gymnasien und beruflichen Schulen sowie der Erhalt von kleinen Grund- und Mittelschulen gerade im ländlichen Raum. „Mehr Lehrkräfte und mehr Zeit münden in mehr Chancen für unsere jungen Menschen und bilden eine breitere Grundlage für noch mehr Bildungserfolg“, so der Kultusminister. Der Haushalt des Freistaats Bayern liefert auch durch die Initiative Aufbruch Bayern die materielle Grundlage. Fast 10 Milliarden Euro stehen im Haushaltsjahr 2012 für die schulische Bildung zur Verfügung, rund ein Viertel mehr als noch vor zehn Jahren.

1,72 Millionen Schülerinnen und Schüler besuchen im Schuljahr 2012/2013 öffentliche und private Schulen in Bayern, davon 1,31 Millionen allgemein bildende Schulen. Gut 107.000 Kinder machen sich erstmals auf den Weg zur Schule.

Neue Schulen runden das Bildungsangebot im ländlichen Raum ab

Gleichwertige Bildungschancen und Lebensbedingungen sind dem Minister ein wichtiges Anliegen. „Auch die Neugründung der Schulen trägt dazu bei, für die jungen Menschen gleichwertige Bildungschancen im ganzen Freistaat zu realisieren“, so Dr. Spaenle. Das Ministerium hat deshalb seit 2008 insgesamt 16 Realschulen und 12 Gymnasien neu gegründet und das Bildungsangebot im Freistaat abgerundet - allein zum Schuljahr 2012/2013 waren es neun Realschulen und drei Gymnasien. Ebenso wurden 15 Technikerschulen in ländlichen Regionen genehmigt. Weitere Gründungen beruflicher Schulen ergänzen die positive Entwicklung. Die Ausweitung des Modellversuchs „Berufsschule plus“ auf 19 Standorte eröffnet zusätzliche Bildungschancen.

Mehr Lehrkräfte unterrichten weniger Schüler

Bei seiner Aussage zu steigenden Chancen für die jungen Leute in Bayern kann Minister Spaenle auf die günstigste Betreuungsrelation zwischen Lehrkräften und Schülern in der Zeit seit Gründung des Freistaats verweisen. Eine Lehrkraft kam im Schuljahr 2011/2012 auf 14,6 Schülerinnen und Schüler, im Schuljahr 2007/2008 lag das Verhältnis noch bei 16,2.


Bayern konnte nicht nur die Betreuungsrelation zwischen Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern deutlich verbessern, sondern auch die durchschnittliche Klassenstärke wurde durch den Einsatz von mehr Lehrkräften gesenkt, z.B. an den Grundschulen auf 21,4 Schülerinnen und Schüler und an den Mittelschulen auf den historisch niedrigsten Durchschnittswert von 19,9 Schülerinnen und Schülern. Und bei einer steigenden Anzahl von Schülerinnen und Schülern, die den mittleren Bildungsabschluss oder das Abitur erreichen, konnte zudem die Anzahl der jungen Menschen, die die Schule ohne Hauptschulabschluss verlassen, auf 5,2 Prozent gesenkt werden – gemeinsam mit Baden-Württemberg der niedrigste Wert in Deutschland.

2.082 Stellen für zusätzliche Aufgaben

Die Zahl der Lehrkräfte wird im neuen Schuljahr im Freistaat Bayern bei sinkenden Schülerzahlen noch steigen. Rund 3.700 Lehrkräfte konnte das Kultusministerium zum Schuljahr 2012/2013 fest einstellen, davon allein 1.300 für Grund- und Mittelschulen, 530 für Förderschulen, 518 für Realschulen, 786 für Gymnasien und 374 für berufliche Schulen. Darüber hinaus bietet der Freistaat über 1.500 befristete Beschäftigungsmöglichkeiten für Lehrerinnen und Lehrer.
Stellen für zusätzliche Aufgaben stellt das Bayerische Kultusministerium für das aktuelle Schuljahr 2.082 bereit. Ein Teil davon, nämlich mehr als 400 Stellen, dient der Ausweitung der mobilen Reserve an Gymnasien und Förderschulen sowie dem Aufbau einer mobilen Reserve an Realschulen und Fachober- und Berufsoberschulen. Mit diesen will der Minister den Anteil der ersatzlos entfallenen Unterrichtsstunden weiter reduzieren. „Bereits im vergangenen Schuljahr hatten wir bezogen auf die allgemein bildenden und beruflichen Schularten um ein gutes Sechstel von 1,9 auf 1,6 Prozent senken können“, so der Minister. An 25 Gymnasien wird Bayern erstmals eine integrierte Lehrerreserve aufbauen, die in den kommenden Jahren in ganz Bayern an Gymnasien, Realschulen, Fachober- und Berufsoberschulen eingerichtet werden soll.

86 Schulen mit dem Profil Inklusion – 100 zusätzliche Stellen

Für die inklusive Bildung investiert Bayern im Schuljahr 2012/2013 wie bereits im vorausgegangenen Schuljahr weitere 100 Lehrkräfte. Insgesamt werden nun 86 Schulen das Profil Inklusion entwickeln, die Mehrzahl sind Grund- und Mittelschulen, ergänzt um jeweils vier Realschulen und Gymnasien. Im vergangenen Schuljahr hatten gut 40 Schulen das Profil Inklusion ausgebildet.

Zudem erhalten die Förderschulen 250 Stellen zusätzlich, um die mobile Reserve auszuweiten und die Förderung zu verstärken.

Jedem Kind die Zeit, die es benötigt

Die Vorstellung, den Schülerinnen und Schülern unabhängig von der institutionellen Schulzeit etwa an der Grundschule oder an den weiterführenden Schulen die Zeit anzubieten, die sie zur persönlichen Entfaltung benötigen, geht Minister Spaenle zum Schuljahr 2012/2013 konsequent weiter. „Wir nehmen im bayerischen Schulwesen die Entwicklung der einzelnen Schülerin und des einzelnen Schülers noch stärker als bisher in den Fokus. Deshalb wollen wir ihnen in unserem differenzierten und leistungsstarken Schulwesen mit Schularten mit klaren Profilen verstärkt eine individuelle Lernzeit gegenüber der institutionellen Schulzeit anbieten.“
Dazu:
• weitet das Kultusministerium z.B. den Modellversuch „Flexible Grundschule“ von 20 auf 80 Schulen aus. An der Flexiblen Grundschule können Kinder die ersten beiden Jahrgangsstufen der Grundschule in einem, zwei oder drei Jahren durchlaufen. Der Modellversuch wird gemeinsam mit der Stiftung Bildungspakt Bayern durchgeführt.
• erhöht das Ministerium z.B. die Anzahl der Einführungsklassen, mit denen sich die Schülerinnen und Schüler mit mittlerem Bildungsabschluss unmittelbar für die Oberstufe des Gymnasiums vorbereiten können, von 58 auf 92.
• erhöht das Ministerium beispielsweise die Anzahl der Vorklassen, die junge Menschen mit mittlerem Bildungsabschluss als Vorbereitung auf die Fachoberschule besuchen, von derzeit 3 auf 33. Die Beruflichen Oberschulen haben sich mittlerweile zu einem zweiten Weg zur Hochschulreife entwickelt.
• weitet das Ministerium das Modell 9+2 von Mittelschulen bzw. Mittelschulen und Realschulen auf 29 Standorte aus. An diesen können Schülerinnen und Schüler mit qualifizierendem Hauptschulabschluss in zwei Jahren den mittleren Bildungsabschluss erwerben.
Ganztagsangebote deutlich ausgeweitet

Das Ministerium eröffnet auch mehr Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, die zeitliche Förderung im Schulalltag zu erweitern: durch die Ausweitung der Ganztagsangebote.
Die Anzahl der gebundenen Ganztagszüge wird zum Schuljahr 2012/2013 um ein Sechstel auf nun 1.110 erhöht, die der offenen Ganztagsgruppen um knapp 300 auf nun 3.677 und die der Mittagsbetreuung um rund 500 Gruppen auf nun 6.072 Gruppen. „Bayern sieht sich bei den Ganztagsangeboten, wenn man in erster Linie die Zahl der Plätze betrachtet, einer Herausforderung gegenüber und holt hier massiv auf“, verweist Minister Spaenle auch auf eine Untersuchung der Bertelsmann-Stiftung. „Wir werden in diesem Schuljahr eine Reichweite von rund neun Zehnteln der allgemein bildenden Schulen erreichen.
Kultusminister Spaenle entwickelt auch die Schularten weiter, z.B. das Gymnasium und die Realschulen.
Bei den Gymnasien, für die sich insgesamt etwa 352.800 junge Menschen entschieden haben, setzt der Minister ab dem Schuljahr 2012/2013 die Beschlüsse des Kabinetts zur Weiterentwicklung um. Dabei geht es:
• um weniger Unterrichtsausfall. Erreicht wird dies mit Hilfe von mobilen Reserven und Mitteln in Höhe von 250 Lehrerstellen.
• Um weniger Stoff – dazu wurden Lehrpläne von 11 Fächern gekürzt.
• und um mehr Förderung der Schülerinnen und Schüler. Instrumente dazu sind u. a. ein „Frühwarnsystem“ mit eingehender Beratung und neue Förderangebote bis hin zu einem Flexibilisierungsjahr in der Mittelstufe.
Bei den Realschulen, die etwa von 242.700 Schülerinnen und Schülern besucht werden, wird die Initiative Realschule21 fortgesetzt, die eine Stärkung der MINT-Fächer und der Fremdsprachen umgreift.

Bei den Mittelschulen geht es um eine nachhaltige Berufsorientierung und eine intensive Vorbereitung auf den Abschluss. Erstmals hatten in diesem Jahr 26 Prozent der Schülerinnen und Schüler den mittleren Bildungsabschluss erreicht.
Dass die Zahl der Mittelschüler von 209.800 faktisch im Schuljahr 2012/2013 die Werte der Prognose des Frühjahrs übersteigt, wertet Minister Spaenle als Erfolg der Mittelschule. Das Ministerium habe die entsprechenden Ressourcen – nämlich über 300 Lehrkräfte - bereitgestellt, damit die Unterrichtsversorgung etwa auf dem Niveau des Vorjahres gesichert ist.

Sprachförderung zeigt Wirkung

Bei der Förderung der Kinder mit Migrationshintergrund wird das Ministerium mit seinen Bemühungen nicht nachlassen. Rund 800 Lehrkräfte sind dazu bereitgestellt, sie beim Erwerb der Sprache zu unterstützen. Die Fördermaßnahmen zeigen mittlerweile deutlich Wirkung. Der mittlere Bildungsabschluss ist auch bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund der häufigste Abschluss.

Schulsystem wird qualitätsvoll und sozial gerecht gestaltet

„Wir verfolgen den Weg zu einem Schulsystem, das qualitätsvoll und sozial gerecht gestaltet wird, konsequent“, so Minister Spaenle abschließend. „Mehr Lehrkräfte und mehr Zeit eröffnen dabei den jungen Menschen mehr Chancen zum Bildungserfolg“, ergänzt er. Die stelle das Ministerium sicher. „Es bleiben vielfältige Herausforderungen, aber wir gehen sie an.“


Dr. Ludwig Unger
 


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