Kultusministerium erhöht Bildungschancen bayernweit - Vorwurf der SPD-Fraktion ungerechtfertigt - 19 Landkreise beteiligen sich an Initiative von Kultusminister Spaenle, Bildungsregionen zu gestalten - Ganztag wird massiv ausgebaut
MÜNCHEN. „Wir arbeiten mit Nachdruck an gleichwertigen Lebensbedingungen für die jungen Menschen in Stadt und Land“, so Bayerns Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle, „und erhöhen die Durchlässigkeit im Bildungswesen weiter.“ Zum neuen Schuljahr 2012/2013 zum Beispiel:
• stellt das Kultusministerium zusätzliche Stellen bereit und erhält so selbst kleine rechtlich selbständige Grundschulen auch im ländlichen Raum;
• erhält das Kultusministerium möglichst viele Mittelschulstandorte durch das Instrument des Mittelschulverbundes;
• hat das Kultusministerium seit 2008 insgesamt 16 Realschulen und 12 Gymnasium neu gegründet und damit das Bildungsangebot landesweit abgerundet;
• hat das Ministerium zahlreiche berufliche Schulen, darunter allein 15 Technikerschulen zum Schuljahr 2012/2013, gerade im ländlichen Raum neu errichtet;
• erhöht das Kultusministerium die Anzahl der Einführungsklassen, mit denen sich Schülerinnen und Schüler mit mittlerem Bildungsabschluss unmittelbar für die Oberstufe des Gymnasiums vorbereiten, deutlich,
• erhöht das Kultusministerium die Vorklassen, die junge Menschen mit mittlerem Bildungsabschluss als Vorbereitung auf den Besuch der Fachoberschule besuchen können, von 3 auf 33 mehr als deutlich.
Weiter auf dem Weg zu gleichwertigen Lebensbedingungen
Dabei hat Bayern auf dem Weg zu gleichwertigen Lebensbedingungen eine sehr gute Ausgangsposition. Dies hat erst im November 2011 die Bertelsmann-Stiftung dem Freistaat und seinen Kommunen im Deutschen Lernatlas bescheinigt.
Die jungen Menschen finden nach dem Deutschen Lernatlas in Bayern im innerdeutschen Vergleich insgesamt die besten Lernbedingungen vor, und zwar in kreisfreien Städten wie auch im ländlichen Raum.
Die positive Entwicklung verstärkt Minister Spaenle auch durch seine Initiative, gemeinsam mit den Landkreisen und kreisfreien Städten Bildungsregionen zu gestalten. Diese haben das Ziel, die Bildungs-, Ausbildungs- und Teilhabechancen für die jungen Menschen vor Ort weiter zu verbessern.
Ganztag massiv ausgebaut – Übertrittsverfahren stärkt Elternverantwortung
Auf die Herausforderungen im Bildungswesen reagiert das Kultusministerium mit allem Nachdruck, u. a. durch den Ausbau der Ganztagsangebote und ein modifiziertes Übertrittsverfahren.
Zum neuen Schuljahr wird die Anzahl der Ganztagszüge an den allgemeinbildenden staatlichen Schulen um ein Sechstel ausgebaut, konkret von rund 870 auf mehr als 1.100. Zugleich starten rund 300 Gruppen der offenen Ganztagsschule an allen Schularten (insgesamt 3.677) und über 500 Gruppen der Mittagsbetreuung an Grundschulen (insgesamt 6.072) zusätzlich. So können Schülerinnen und Schüler unabhängig vom Elternhaus intensiv gefördert werden.
In der dritten Online-Erhebung im Frühjahr 2012 hatte sich eine steigende Anzahl von Eltern und Lehrkräften zu den Regelungen des kind- und begabungsgerechten Übertrittsverfahrens in Bayern positiv geäußert. Bei diesem kommt den Eltern neben der Schullaufbahnempfehlung der Lehrkräfte eine größere Verantwortung zu. Die alleinige Entscheidung der Eltern, ohne dabei die pädagogische Erfahrung der Lehrkräfte zu Rate zu ziehen, hält Bayern für den falschen Weg. Nach Studien erhöht diese nicht die Bildungsgerechtigkeit.
Bayern setzt bei der Erhöhung der Durchlässigkeit sehr erfolgreich vor allem auf die Strategie „Kein Abschluss ohne Anschluss“. Rund 43 Prozent der Hochschulzugangsberechtigungen werden gegenwärtig in Bayern nicht auf dem traditionellen Weg über das Gymnasium, sondern über die Fachober- und Berufsoberschule sowie andere meist berufliche Wege erlangt. Bayern fördert aber auch mit Hilfe der „Gelenkklassen“ in der 5. Jahrgangsstufe den aufsteigenden Übertritt für leistungsstarke Schüler einer Schulart.
Bildungserfolg misst sich nicht allein an hohen Abiturquoten
„Bildungserfolg“, tritt Kultusminister Spaenle den Vorstellungen der SPD-Fraktion entgegen, „drückt sich nicht allein in einer hohen Quote von Übertritten zum Gymnasium und von Abiturienten aus. Bildungs- und Lebenserfolg drückt sich darin aus, dass sich junge Menschen entsprechend ihrer Begabungen und ihrer Interessen in der schulischen und beruflichen Bildung entfalten können – wenn sie wollen und wann sie wollen.“
Dr. Ludwig Unger, Tel. 0173-8632709 Henning Gießen, Tel. 089-21862024