Das mit 9101 Meter tiefste Loch der Welt in kristallinem Gestein ist in Windischeschenbach im GEO-Zentrum an der Kontinentalen Tiefbohrung (KTB). Jetzt wurde das GEO-Zentrum als einzige Umweltstation mit Schwerpunkt Geowissenschaften in Bayern anerkannt. Dies betonte Dr. Markus Söder, Umweltminister, heute bei der Übergabe der Urkunde in Windischeschenbach (Landkreis Neustadt a. d. Waldnaab). "Umweltbildung ist Zukunftssicherung. Wer in jungen Jahren den Wert der Natur schätzen lernt, sorgt sich als Erwachsener mehr um den Umwelt- und Klimaschutz", so Söder. Für einen nachhaltigen Umgang mit der Erde sei es unerlässlich, die Erde in ihrer Gesamtheit, ihrem Aufbau und ihren Kreisläufen zu kennen. Die Umweltbildungsstätte an der Kontinentalen Tiefbohrung ist mit 25.000 Besuchern pro Jahr Tourismusmagnet der Oberpfalz. Sie ist Informations- und Begegnungsstätte für Wissenschaft, Schule und Öffentlichkeit. Den Besuchern wird das Innere der Erde nähergebracht: Man kann die riesigen Bohrköpfe bestaunen, einen Blick ins „Erdinnere“ wagen oder Gesteinsproben genauer unter die Lupe nehmen. Der Freistaat hat den Ausbau des GEO-Zentrums seit 2002 mit insgesamt rund 1,5 Millionen Euro gefördert, davon sind über 840.000 Euro Fördermittel der Europäischen Union.
Das GEO-Zentrum an der KTB wird seit 1998 von einem Förder- und Träger- verein betrieben und seit 2004 von einer Stiftung unterstützt. Es bietet Interessierten aller Altersgruppen Wissenswertes z.B. zur Erdgeschichte, Vulkanismus, Klima und natürlich rund ums Erdinnere. Vortragsreihen lassen an aktueller Forschung teilhaben - gegenwärtig über mineralische Rohstoffe in Bayern. Der Aufbau des einzigen GEO-Labors für Lehrer und Schüler im Freistaat wurde 2004 vom Umweltministerium mit 45.000 Euro unterstützt. Dort können Lehrer und Schüler Geologie hautnah erleben. Vielfältige Aktivitäten mit den Lehrkräften des GEO-Zentrums tragen zum hohen Niveau des Angebots bei.
Umweltbildung hat im Freistaat einen besonderen Stellenwert. "Denn nur was wir kennen, schätzen und schützen wir", so Söder. Mit rund 13.000 Veranstaltungen erreicht Bayern jährlich mehr als eine halbe Million Menschen. Das Ministerium stellt für Umweltbildungsprojekte 2011 rund 3,2 Millionen Euro zur Verfügung. Neben der Umwelterziehung in Kindergärten und Schulen erfolgt die umweltpädagogische Arbeit auch in außerschulischen Einrichtungen, wie den Umweltstationen in der Trägerschaft von Verbänden, Vereinen, Kommunen oder kirchliche Einrichtungen. Mit dem GEO-Zentrum an der KTB gibt es 45 staatlich anerkannte Umweltstationen sowie 120 Einrichtungen, die mit dem Qualitätssiegel "Umweltbildung.Bayern" ausgezeichnet sind.
Weitere Informationen unter www.umweltbildung.bayern.de.