Bayerns Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch verteidigt die Haushaltsschwerpunkte seines Ressorts: „Trotz schwieriger finanzieller Rahmenbedingungen steigen die Hochschuletats deutlich. Zusätzlich stehen den Hochschulen für das Ausbauprogramm im Zuge des doppelten Abiturjahrgangs in den nächsten beiden Jahren mehr als 480 Millionen Euro zur Verfügung. Richtig ist, dass die Mittel für die Eliteförderung in dem jetzt vom Landtag beschlossenen Haushaltsplan 2011/12 gesunken sind. Dies kann jedoch größtenteils durch Haushaltsreste ausgeglichen werden. Vielmehr ist es sogar gelungen, die Zahl der Stipendien für Studierende (Max Weber-Programm) von bisher 200 auf insgesamt 400 zu erhöhen.“ Lediglich bei den Forschungsstipendien ergebe sich in diesem Jahr eine Reduzierung von 100 auf 55 Forschungsstipendien. Diese Kürzung sei mit den Hochschulen abgestimmt und vor dem Hintergrund, dass es im Forschungsbereich eine Vielzahl weiterer Fördermöglichkeiten gibt, vertretbar. Hinzu komme, dass auf Grund einer Evaluierung des gesamten Elitenetzwerks ohnehin Veränderungen bei den einzelnen Programmen geplant seien. Heubisch betont: „Kürzungen sind nie angenehm. Aber daraus eine Gefährdung des Wissenschafts- und Forschungsstandorts Bayern abzuleiten, ist absurd. Wir sprechen hier von einer Summe von circa 565.000 Euro. Die Gesamtausgaben für die Hochschulen in Bayern liegen bei 3,57 Milliarden Euro in 2011. Viele andere Länder verfügen noch nicht einmal über ein Eliteförderungsprogramm.“ Auch die Ausgaben für den doppelten Abiturjahrgang seien bundesweit höchst unterschiedlich. Nach einem Bericht der Gemeinsamen Wissenschaftskommission (GWK) zur Umsetzung des Hochschulpakts im Jahr 2009 habe Bayern die 27,3 Millionen Euro Bundesmittel aus dem Hochschulpakt durch 60,8 Millionen Euro Landesmittel ergänzt, während beispielsweise Niedersachsen die 16,7 Millionen Bundesmittel lediglich 1:1 kofinanziert habe.
Elitenetzwerk Bayern: Mit dem Elitenetzwerk Bayern besitzt Bayern ein deutschlandweit einzigartiges Landesprogramm zur Begabten- und Eliteförderung an Hochschulen, das strukturbildende und personenbezogenen Maßnahmen in idealer Weise miteinander kombiniert. In vier Förderlinien können besonders Begabte an den bayerischen Hochschulen vom Grundstudium bis zur Promotion gefördert werden: Studierenden stehen im Rahmen des Elitenetzwerks Bayern 21 Elitestudiengänge sowie das Max Weber-Programm Bayern offen. Herausragende Promovierende finden in elf Internationalen Doktorandenkollegs optimale Förderung oder können sich um eines der Forschungsstipendien des Elitenetzwerks bewerben. Insgesamt werden im Elitenetzwerk Bayern derzeit mehr als 2.500 Studierende und Doktoranden gefördert.