Im Frühjahr sollte der Impfschutz gegen die von Zecken übertragene Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) überprüft werden. Das betonte Melanie Huml, Gesundheitsstaatssekretärin, heute in Bamberg. "Impfen ist der beste Schutz", so Huml. Die FSME sowie die Borreliose gehören in Bayern zu den durch Zecken am häufigsten übertragenen Infektionskrankheiten mit ernsthaften Gesundheitsrisiken für den Menschen. Folgen der FSME können Entzündungen an Hirnhaut, Gehirn oder Rückenmark sein. Entwarnung kann laut Huml auch für dieses Jahr nicht gegeben werden. Zwar lag die Zahl der 2010 in Bayern gemeldeten FSME-Fälle deutlich niedriger als im Vorjahr - 105 Fälle im Jahr 2010 gegenüber 130 im Jahr 2009. Erneut traten jedoch vergangenes Jahr die meisten Erkrankungen im Süden Deutschlands auf. Seit 2001 haben sich die FSME-Risikogebiete in Bayern kontinuierlich ausgeweitet: Zuletzt wurden 78 der 96 bayerischen Landkreise bzw. kreisfreien Städte als FSME-Risikogebiete eingestuft. Als FSME-frei gelten noch Teile Schwabens und des westlichen Oberbayerns. Aufgrund der hohen Verbreitung der FSME gehört die Impfung im gesamten Freistaat zu den öffentlich empfohlenen Impfungen. Die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen.
Die bayerischen Schuleingangsuntersuchungen zeigen, dass die Impfbereitschaft gegen FSME in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen hat. So sind in Bayern inzwischen rund 48 Prozent der Kinder vollständig geimpft. Doch nicht nur Kinder sollten laut Huml geschützt sein: Denn vor allem bei älteren Patienten könne die Erkrankung schwer verlaufen. Gerade Männer sollten häufiger an die Impfung gegen FSME denken: 2010 hatten nur 26 Prozent der Männer zwischen 19 und 59 Jahren einen vollständigen Impfschutz, bei den Frauen waren es dagegen 34 Prozent. "Insgesamt haben immer noch zu wenige Menschen einen vollständigen Schutz. Es gilt deshalb, die Impfquote noch weiter zu erhöhen", so Huml.
Neben Impfen ist laut Huml auch Vorsorge wie das Tragen geeigneter Kleidung oder das rasche Entfernen einer Zecke wichtig. Zecken übertragen auch Bakterien, die eine Borreliose-Erkrankung hervorrufen können. Gegen Borreliose gibt es keinen Impfschutz. Wird sie frühzeitig erkannt, kann sie jedoch gut behandelt werden. Weitere Informationen unter www.gesundheit.bayern.de.