Bayerns Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch nimmt Stellung zur Kritik des Präsidenten der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery: „Im Gegensatz zu den Äußerungen von Montgomery haben die bayerischen Behörden umgehend auf den Vorfall im Jahr 2005 reagiert. Damals war der momentan in Göttingen beschuldigte Oberarzt während seiner Beschäftigung am Universitätsklinikum Regensburg an der Transplantation einer Eurotransplant-Leber in Jordanien beteiligt. Das Sozialministerium hat den Vorgang unverzüglich an die Staatsanwaltschaft Regensburg zur Prüfung weitergeleitet. Die Staatsanwaltschaft Regensburg hat das Ermittlungsverfahren eingestellt. Damit wurde der Fall aber von den bayerischen Behörden nicht zu den Akten gelegt. Vielmehr haben Wissenschaftsministerium, Gesundheitsministerium und Justizministerium dies zum Anlass genommen, um gemeinsam mit der Bundesärztekammer Richtlinien für die Tätigkeit von Mitarbeitern der Universitätsklinika im Ausland zu erarbeiten. Eine überarbeitete Fassung der Richtlinien aus dem Jahr 2010 wurde allen bayerischen Universitätsklinika als Handreichung zur Verfügung gestellt." Heubisch ergänzt: „Da die jetzt bekannten Verdachtsfälle völlig anders gelagert waren, sind diese im damaligen Verfahren nicht untersucht worden. Im Licht der heutigen Erkenntnisse ist dies tragisch. Wir werden selbstverständlich prüfen, ob damals Fehler gemacht wurden und wie sich Verfahren zur Vermeidung von Unregelmäßigkeiten für die Zukunft noch verbessern lassen.“
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