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Zeil: „Neue Züge und besseres Angebot“

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MÜNCHEN               Der Freistaat Bayern schreibt den Nahverkehr zwischen München und Nürnberg über Ingolstadt sowie zwischen Nürnberg und Augsburg neu aus. Dabei wird der Regionalverkehr zwischen Nürnberg und Ingolstadt sowohl auf der Altstrecke über Treuchtlingen, als auch auf der 2006 in Betrieb genommenen Neubaustrecke (NBS) laufen. „Mit der Neuausschreibung wollen wir das Angebot vom Umfang her und in der Qualität verbessern. Mit neuen Fahrzeugen möchten wir einen zeitgemäßen und modernen Komfort bieten. Zudem wollen wir die Fahrzeiten von Nürnberg durch das Altmühltal verkürzen“, betont Bayerns Verkehrsminister Martin Zeil.

 

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Regionalverkehr im Auftrag des Bayerischen Verkehrsministeriums plant, finanziert und kontrolliert, hat die Ausschreibung am 5. Juli 2012 im EU-Amtsblatt veröffentlicht. Angebote können bis 4. Februar 2013 abgegeben werden. Der Zuschlag erfolgt voraussichtlich im April 2013. Der neue Vertrag beginnt im Dezember 2016 und endet nach einer Laufzeit von zwölf Jahren. Ausgeschrieben werden ein Grundangebot, das sich weitgehend am Status quo orientiert, und zwei Alternativen. Der bisherige Allersberg-Express ist nicht Bestandteil der Ausschreibung und soll künftig in die S-Bahn Nürnberg integriert werden.

 

Grundangebot

Bei der Ausschreibung des Ringzugs West und der NBS gibt es ein Grundangebot, das die BEG in jedem Fall beim künftigen Betreiber bestellen wird. „Beim Angebot legen wir gegenüber heute nach. Auf der Neubaustrecke bleibt es beim heutigen Zweistundentakt zwischen Nürnberg und Ingolstadt. Neu sind zusätzliche Züge am Freitagnachmittag und am Wochenende“, erklärt Zeil. Den Bietern bleibt es freigestellt, die Fahrten über die NBS in Ingolstadt enden zu lassen. In diesem Fall können Fahrgäste dort auf andere Züge Richtung München umsteigen. Die Fahrpläne sind so konstruiert, dass die Züge jederzeit auch über Ingolstadt hinaus bis nach München weiterfahren können und die Verkehrsunternehmen damit auch umsteigefreie Verbindungen von Nürnberg via Neubaustrecke nach München anbieten können. Eine umsteigefreie tägliche Verbindung morgens nach München und neu nachmittags von München müssen die Verkehrsunternehmen im Grundangebot in jedem Fall anbieten.

 

Die etwas längere Route führt von Nürnberg über Treuchtlingen durch das Altmühltal nach Ingolstadt und München sowie über Donauwörth nach Augsburg. Hier wird es ein stündliches Angebot geben. Dabei müssen Fahrgäste jede zweite Stunde in Treuchtlingen umsteigen. Ergänzend fahren stündlich Expresszüge von Nürnberg nach Treuchtlingen (Montag bis Freitag) und von Ingolstadt nach München (täglich), sodass die Fahrgäste an den größeren Stationen jede halbe Stunde Fahrtmöglichkeiten haben.

 

Eventualposition und Alternativangebot

Die sogenannte Eventualposition und das Alternativangebot sehen ein nochmals erweitertes Betriebsprogramm vor. Die Eventualposition würde den Stundentakt auf der NBS beinhalten, das Alternativangebot eine deutliche Beschleunigung auf der Strecke Nürnberg – Altmühltal – Ingolstadt – München gegenüber heute um etwa 30 Minuten. Das halbstündliche Angebot zwischen Nürnberg und Treuchtlingen sowie die Fahrten alle zwei Stunden zwischen Nürnberg und Augsburg werden dabei auch am Wochenende angeboten. „Ob wir diese Zusatzoptionen beauftragen, hängt vom Angebotspreis und von unseren Finanzmitteln ab. Vor allem auf der Neubaustrecke zahlen wir horrende Trassenpreise. DB Netz kommt uns hier bis heute nicht entgegen“, unterstreicht der Minister.

 

Neue Fahrzeuge

Die BEG fordert neue Fahrzeuge mit hohen Kapazitäten. Sie macht Mindestvorgaben, wie viele Sitzplätze es bei stark frequentierten Zügen im Berufs- und Freizeitverkehr geben muss. „In den Hauptverkehrszeiten wird es deutlich mehr Sitzplätze geben“, erläutert Zeil. Um Fahrgästen in Rollstühlen eine möglichst reibungslose Fahrt zu gewährleisten, muss jeder Zugteil mit mindestens einem Rollstuhlplatz und einer klappbaren Überfahrrampe ausgestattet sein. Nicht zuletzt müssen Mehrzweckbereiche die Möglichkeit schaffen, Fahrräder, Kinderwagen und sperriges Gepäck problemlos zu transportieren.

 

Vertrieb und Tarif

Neben der Anerkennung der bisher gültigen Nahverkehrstarife erwartet die BEG, dass der künftige Betreiber Sonderangebote im Freizeitverkehr einführt: Gefordert ist zum Beispiel eine übertragbare Monatskarte (Freizeitkarte), die von Montag bis Freitag ab 9 Uhr, am Wochenende und an Feiertagen ganztags gültig ist. Bei Fahrten innerhalb von Verbünden gelten die Bestimmungen der jeweiligen Verkehrsverbünde (AVV, MVV, VGN). Fahrkarten müssen am Schalter in Nürnberg Hbf, Schwabach, Roth, Weißenburg (Bay), Treuchtlingen, Donauwörth, Augsburg Hbf, Ingolstadt Hbf, Rohrbach (Ilm), Pfaffenhofen (Ilm), Reichertshausen, Dachau Bahnhof und München Hbf erhältlich sein. Die Öffnungszeiten werden zum Teil auf mindestens 70 Stunden pro Woche verlängert. Die Ausgestaltung der weiteren Vertriebswege – entweder an Stationen oder im Zug über Automaten oder Personal – ist grundsätzlich dem Betreiber überlassen.

 

Weitere Anforderungen

Um den Fahrgästen einen umfangreichen Service zu garantieren, verlangt die BEG in jedem Zug mindestens einen Zugbegleiter, bei über 500 Sitzplätzen und am Wochenende sogar zwei. Außerdem verpflichtet sich der künftige Betreiber, am Qualitätsmesssystem der BEG teilzunehmen. Damit prüft die Bayerische Eisenbahngesellschaft die Sauberkeit, die Funktionsfähigkeit der Ausstattung, die Fahrgastinformation im Zug, die Servicequalität und die Kundenfreundlichkeit. Zudem gelten hohe Anforderungen hinsichtlich Pünktlichkeit und Anschlusssicherung. Bei Nichteinhaltung der Vorgaben werden Vertragsstrafen, sogenannte Pönalen, fällig.

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Pressemitteilung-Nr. 360/12

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