"Wir müssen an unserer gut eingespielten und hoch bewährten föderalen Sicherheitsarchitektur auch künftig uneingeschränkt festhalten", betonte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann bei den 'Polizeitagen 2012' in München. "Damit können wir die Sicherheitsprobleme vor Ort am besten lösen." Laut Herrmann sei es aber notwendig, dass alle für die Sicherheit Verantwortlichen noch intensiver zusammenarbeiten und sich insbesondere noch umfassender miteinander vernetzen. Das machte Herrmann unter anderem am Beispiel der Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus deutlich. Hier gibt es auf Bundesebene bereits das Gemeinsame Terrorabwehrzentrum, das Gemeinsame Internet-Zentrum, die Anti-Terror-Datei sowie seit Ende letzten Jahres das Gemeinsame Abwehrzentrum gegen Rechtsextremismus. Die zentrale Datei für Ermittlungen gegen Rechtsextremisten soll im September diesen Jahres ihren Betrieb aufnehmen. Herrmann: "All das ist ganz im Sinne eines noch schnelleren und besseren Informations- und Erfahrungsaustausches zwischen Bund und Ländern, aber auch zwischen Polizei und Verfassungsschutz."
Herrmann machte zudem deutlich, dass auch die demografische Entwicklung bei der Inneren Sicherheit eine große Rolle spiele. So wird in Bayern bis zum Jahr 2030 die Zahl der über 65-Jährigen um 35 Prozent steigen. Gleichzeitig nimmt die Zahl der 18-Jährigen um über elf Prozent ab. "Noch ist völlig unklar, wie sich der demografische Wandel auf die Kriminalitätsentwicklung auswirkt", so Herrmann. "Dennoch müssen wir bereits jetzt Antworten auf die zunehmende Alterung unserer Bevölkerung finden." Hier hob Herrmann ganz besonders das neue Bayerische Verkehrssicherheitsprogramm 2020 hervor. Denn gerade die Belange älterer Menschen spielen bei der Verkehrssicherheit eine zunehmende Rolle. So will der Innenminister für die steigende Zahl älterer Verkehrsteilnehmer beispielsweise die Orientierung im Straßenverkehr erleichtern.
Die 'Polizeitage' werden bereits im dritten Jahr vom BehördenSpiegel in Kooperation mit der Gewerkschaft der Polizei als Veranstaltungsserie organisiert. Anhand aktueller innenpolitischer Themen soll insbesondere der fächerübergreifende Dialog gefördert werden. Die 'Polizeitage 2012' befassen sich mit der zukünftigen Sicherheitsarchitektur in rechtlicher, organisatorischer und technischer Hinsicht. Neben München sind Veranstaltungen in Düsseldorf und Wiesbaden geplant.