MÜNCHEN Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil ist gestern zu einer gemeinsamen Delegationsreise mit dem Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer nach Moskau und St. Petersburg aufgebrochen. Im Zentrum des Besuchs stehen Gespräche mit Moskaus Oberbürgermeister Sobjanin anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Partnerschaft zwischen Bayern und Moskau sowie Termine mit russischen Bundesministern. In Sankt Petersburg trifft Zeil auf eine rund 40-köpfige Wirtschaftsdelegation, die sich vorwiegend aus Vertretern kleiner und mittlerer Unternehmen zusammensetzt. Zeil und Seehofer werden gemeinsam mit Gouverneurin Walentina Matwijenko und anderen Vertretern der Stadtregierung die Perspektiven für die Zusammenarbeit mit den beiden Regionen besprechen. „Unser Ziel ist es, die Kooperation der beiden größten Metropolen Russlands weiterzuentwickeln und zu vertiefen“, erklärt Zeil. „Ich werde mich dabei vor allem für die Anliegen des bayerischen Mittelstands einsetzen und gemeinsame Projekte mit beiden Regionen vorantreiben.“
Die bayerischen Delegationsteilnehmer, die alle aus dem Bereich Energieeffizienz kommen, werden Gelegenheit zum direkten Austausch mit Unternehmern und Regierungsvertretern aus Sankt Petersburg und dem Umland haben. „Für die Teilnehmer bietet sich eine großartige Möglichkeit für persönliche Kontakte mit russischen Unternehmern aus der Sankt Petersburger Region“, so Zeil. Im Rahmen der internationalen Baumesse ‚Interstroyexpo’ wird am Donnerstag das erste Bayerisch-Russische Forum zum Thema ‚Energieeffizienz und Innovationen im Bau’ stattfinden. Dort präsentieren sich sowohl die Unternehmen, die Zeil nach St. Petersburg begleiten, als auch bayerische Unternehmen, die auf dem Gemeinschaftsstand des Freistaats auf der ‚Interstroyexpo’ ausstellen.
Parallel findet von 13. bis 21. April in Sankt Petersburg die Deutsche Woche statt, die vom Deutschen Generalkonsulat in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Russischen Außenhandelskammer und dem Goethe-Institut veranstaltet wird. Bayern präsentiert sich dort als Partnerland, was sich in vielen Aktivitäten widerspiegelt: von Bayerischen Filmtagen über eine Brauereiführung bis hin zu Konferenzen aus den Bereichen Medizin, Umwelt und Energieeffizienz. Am Mittwoch wird zudem die Veranstaltung ‚Bayern öffnet Türen für russische Unternehmen’ stattfinden, auf der etwa 50 russische Unternehmer über den Wirtschaftsstandort Bayern informiert und zu Investitionen in Bayern ermutigt werden. Zudem wird sich Bayern in St. Petersburg als Tourismusstandort präsentieren. „Der Freistaat steht mit seinen vielfältigen Urlaubsangeboten insbesondere im Gesundheits- und Wellnesstourismus bei russischen Gästen bereits heute hoch im Kurs. Hier wollen wir durch aktive Werbemaßnahmen weitere Gäste aus Russland für die bayerischen Urlaubsorte gewinnen“, betont Zeil.
Seit dem Jahr 2000 bis zum Beginn der weltweiten Wirtschaftskrise 2008 ist der bayerisch-russische Außenhandelsumsatz um das 4,4-fache angestiegen. Trotz krisenbedingter Einbrüche von rund 27 Prozent im bilateralen Außenhandel war die Russische Föderation auch im Jahr 2009 Bayerns bedeutendster Handelspartner in Osteuropa und neuntwichtigster Handelspartner weltweit. 2010 konnte der Rückgang größtenteils wieder aufgeholt werden: Das Handelsvolumen lag bei rund 9,8 Milliarden Euro. Bayerische Unternehmen sind in der Russischen Föderation überproportional stark vertreten. Von den etwa 6.100 deutschen Unternehmen in ganz Russland kommt fast ein Drittel aus Bayern. Darunter befinden sich nicht nur die bayerischen Global Player, sondern vor allem auch viele mittelständische Firmen.
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Pressemitteilung-Nr. 171/11