Flächenrecycling von Altlasten nützt dem Umweltschutz, schafft Vermögenswerte, spart Kosten und fördert die städtebauliche Entwicklung. Das betonte Umweltstaatssekretärin Melanie Huml heute bei ihrem Besuch in Oberfranken. Dabei wurden die Sanierungsarbeiten für zwei Projekte offiziell gestartet: für das Gelände der ehemaligen Porzellanfabrik Retsch in Wunsiedel und für die ehemalige Hausmülldeponie an der Haldenstraße in Marktredwitz. Die Sanierung in Wunsiedel wird mit rund einer Million Euro durch den Freistaat Bayern und die Gesellschaft zur Altlastensanierung in Bayern (GAB) gefördert, die Sanierung in Marktredwitz mit ca. fünf Millionen Euro aus dem Unterstützungsfonds für gemeindeeigene Hausmülldeponien. Seit 2006 unterstützt der Freistaat kreisangehörige Gemeinden bei der Erkundung und Sanierung ihrer ehemaligen Hausmülldeponien. Mit einem Gesamtbeitrag des Freistaats von 50 Millionen Euro werden die betroffenen Gemeinden nach den Worten Humls dabei unterstützt, zügig den Erkundungs- und Sanierungsarbeiten nachzukommen. Insgesamt konnten bisher 350 Maßnahmen mit rund 39 Millionen Euro gefördert werden. In Marktredwitz übergab die Umweltstaatssekretärin zudem die Ergebnisse einer aktuellen Machbarkeitsstudie, die potenzielle Standorte für Photovoltaikanlagen ermittelt und diese im Hinblick auf die technische Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit bewertet. Im Rahmen des Programms "Alte Lasten - Neue Energien" wurden unter der Regie der GAB Machbarkeitsstudien für insgesamt 40 Standorte in ganz Bayern erstellt. Die Deponie Haldenstraße war ein ausgewählter Standort. Huml: "Ehemalige Deponien können ideale Standorte für Photovoltaikanlagen sein. Bis zu 262 Anwohner könnten in Marktredwitz von der Deponie Haldenstraße aus mit Photovoltaikstrom versorgt werden." Der Freistaat Bayern hat aktuell ein neues Förderprogramm aufgelegt, das den Bau von Photovoltaikanlagen auf Altlasten und stillgelegten Deponien fördern soll.
In Wunsiedel starten nun die Arbeiten zur Altlastensanierung auf dem Gelände der ehemaligen Porzellanfabrik Retsch. Huml: "Altlastensanierung ist die Grundlage für Flächenrecycling und damit ein wichtiger Schritt zur städtebaulichen und wirtschaftlichen Weiterentwicklung. Dank Flächenrecycling können nicht mehr genutzte Industrie- oder Fabrikgelände systematisch recycelt und neu verwendet werden." Das Gelände soll zu einem attraktiven Gewerbegebiet weiterentwickelt werden. Gerade in Oberfranken hat der Rückgang der Glas- und Porzellanproduktion viele leerstehende Produktionsgelände hinterlassen. Laut einer Untersuchung des Umweltministeriums sind bis zu einem Drittel der innerörtlichen Flächen, Brachen oder Baulücken für eine weitere Bebauung geeignet.
Informationen unter www.oekoenergie.bayern.de und www.boden.bayern.de