Freistaat fördert Photovoltaik auf alten Mülldeponien
Brachliegende Industrie- und Deponieflächen sollen künftig vermehrt in neue Photovoltaik-Standorte umgewandelt werden. Das betonte der bayerische Umweltminister Dr. Marcel Huber bei der Vorstellung der Studie zur Standortsuche für Photovoltaikanlagen auf gemeindeeigenen Hausmülldeponien. "Damit die Energiewende in Bayern ein Erfolg wird, müssen wir alle Potentiale Bayerns nutzen. Wir setzen uns keine Denkverbote: Vermeintlich unnutzbare Flächen können Kommunen einen Vorsprung bei der Erzeugung erneuerbarer Energien schaffen", sagte Huber. Alte Industrieflächen und stillgelegte Deponien erwiesen sich als günstige Standorte, um Solarenergie zu erzeugen. So könnten laut Huber die neuen Energieformen auf verträgliche und sinnvolle Art in das Leben und die Landschaft integriert werden. Für die Studie wurden bayernweit 40 Standorte, wie zum Beispiel die ehemalige Deponie Gaden-Abendsberg (Landkreis Kehlheim) oder die ehemalige Deponie Farchet (Landkreis Bad Tölz), auf die technische Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit von Solaranlagen untersucht. Die Untersuchung ergab, dass auf diesen Flächen Photovoltaikanlagen jährlich insgesamt rund 37 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen können. Huber: "Damit könnten wir rund 10.000 Haushalte mit vier Personen mit Strom versorgen - das entspricht dem privaten Stromverbrauch einer Stadt wie Freising." Zudem könnten rund 65 Hektar stillgelegte Deponieflächen wieder sinnvoll genutzt werden. Huber: "Unsere Aktion ‘Alte Lasten - Neue Energien‘ verspricht doppelten Gewinn: Es wird mehr Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt, gleichzeitig leisten wir einen Beitrag zum Flächenrecycling. Verloren geglaubte Flächen gewinnen an neuer Strahlkraft."
Der Freistaat plant, ab 1. August 2012 die Nutzung von stillgelegten Deponien und Altlastenflächen zu Photovoltaikstandorten mit zwei Millionen Euro jährlich zu fördern. "Die Betreiber haben höhere Planungs- und Baukosten, wenn sie eine alte Deponie in einen neuen Solar-Standort umwandeln", betonte Huber. "Mit unserem Förderprogramm wollen wir den finanziellen Mehraufwand abfedern." Die Gesellschaft für Altlastensanierung in Bayern mbH (GAB) soll das Förderprogramm umsetzen.
Noch im Sommer werden Machbarkeitsstudien zu 40 stillgelegten Landkreisdeponien und in der zweiten Jahreshälfte zu gemeindeeigenen Altlasten vorliegen. Weitere Informationen unter www.oekoenergie.bayern.de