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Zeil: „Neue Züge und höhere Qualität für die Fahrgäste zwischen Franken und der Main-Metropole“

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MÜNCHEN                   Bayern und Hessen schreiben die Nahverkehrsleistungen Main-Spessart neu aus. Es handelt sich dabei um den stündlichen Expressverkehr zwischen Frankfurt (Main) Hbf, Aschaffenburg und Würzburg. Jede zweite Stunde werden die Züge über Würzburg hinaus nach Schweinfurt bis Bamberg weiterfahren. Bayerns Verkehrsminister Martin Zeil unterstreicht: „Der Expressverkehr zwischen Franken und der Main-Metropole wird ab Ende 2015 eine ganz neue Qualität aufweisen. Wir verlangen vom künftigen Betreiber fabrikneue Fahrzeuge und 25 Prozent mehr Sitzplätze in der Hauptverkehrszeit.“

 

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Regionalverkehr im Auftrag des Bayerischen Verkehrsministeriums plant, finanziert und kontrolliert, gibt heute gemeinsam mit dem Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) den Startschuss für das Verfahren. 17 Prozent der Verkehre liegen im hessischen Landesgebiet, 83 Prozent in Bayern. Der neue Vertrag soll im Dezember 2015 beginnen und sieht eine Laufzeit von zwölf Jahren vor.

 

Neue Fahrzeuge mit mehr Sitzplätzen

Schwerpunkt der Ausschreibung ist eine deutliche Steigerung der Sitzplatzkapazitäten und der Einsatz neuer Fahrzeuge, um die Qualität für die Fahrgäste merklich zu verbessern. Die Ausschreibung sieht daher neue, klimatisierte und leistungsfähige Reisezüge vor. Um der steigenden Nachfrage im Pendlerverkehr in das Rhein-Main-Gebiet künftig gerecht zu werden, wird bei den am stärksten nachgefragten Pendlerverbindungen morgens und abends eine Sitzplatzkapazität von mindestens 800 Sitzplätzen vorgeschrieben. Das sind 25 Prozent mehr Sitzplätze gegenüber den derzeit im Berufsverkehr eingesetzten Doppelstockzügen. Die Fahrzeuge müssen zudem ausreichend Platz für Gepäck haben sowie behindertengerechte Toiletten und Mehrzweckräume für die Fahrradbeförderung bereitstellen. „Um mobilitätseingeschränkten Reisenden eine möglichst reibungslose Fahrt zu gewährleisten, soll jeder Zugteil mit mindestens zwei Rollstuhlplätzen ausgestattet sein“, so der Wirtschaftsminister.

 

Spürbare Angebotsverbesserungen

Das heutige Fahrplankonzept soll grundsätzlich fortgeführt werden. Durch die Ausschreibung werden zusätzlich einige Verbesserungen im Spät- und Wochenendverkehr möglich. Zeil erklärt: „Trotz knapper Finanzmittel können wir das heutige Konzept sogar noch ein Stück weit verbessern. Es wird zum Beispiel zusätzliche Verkehre am späten Abend geben. Damit haben insbesondere Kulturbesucher günstige Rückreisemöglichkeiten aus Frankfurt am Main und Würzburg.“ Freuen können sich auch Wochenend-Ausflügler: Samstags und sonntags werden vier Expresszüge zwischen Frankfurt am Main und Bamberg unterwegs sein, die den direkten Weg zwischen Gemünden und Schweinfurt nehmen. Die Reisezeit beträgt dann nur noch zweieinhalb Stunden.

 

Voraussichtlich ab Dezember 2016 wird mit der Inbetriebnahme der Neubaustrecke Heigenbrücken – Laufach im Zuge der Sanierung des Spessart-Tunnels sowie mit der Modernisierung der Bahnhöfe Laufach, Heigenbrücken (Neubau) und Partenstein die Betriebsqualität der Strecke Frankfurt (Main) – Würzburg zusätzlich spürbar verbessert. Zeitgleich wird dann in Aschaffenburg der stündliche Anschluss von den Expresszügen aus Bamberg und Würzburg zum Regionalbahnverkehr Aschaffenburg – Darmstadt – Wiesbaden (RB 75) hergestellt.

 

Eine weitere Betriebsstufe wird voraussichtlich ab 2018 den Betrieb der Nordmainischen S-Bahn zwischen Hanau und Frankfurt (Main) Hbf berücksichtigen. Dann sollen die Expresszüge Frankfurt (Main) Hbf – Würzburg – Bamberg stündlich über Frankfurt (Main) Ost geführt werden und nicht mehr zwischen Frankfurt (Main) Ost und Hanau halten.

 

Weitere Anforderungen

Um den Fahrgästen einen umfangreichen Service im Main-Spessart-Netz zu garantieren, wird auf allen Strecken grundsätzlich in jedem Zug mindestens ein Zugbegleiter gefordert. Auch verpflichtet sich der künftige Betreiber, am Qualitätsmesssystem der BEG teilzunehmen. Damit prüft die Bayerische Eisenbahngesellschaft die Sauberkeit, die Funktionsfähigkeit der Ausstattung, die Fahrgastinformation im Zug, die Servicequalität und die Kundenfreundlichkeit. Zudem gelten hohe Anforderungen hinsichtlich Pünktlichkeit und Anschlusssicherung. Werden die Vorgaben nicht eingehalten, werden Vertragsstrafen, sogenannte Pönalen, fällig.

 

Fahrkarten müssen am Schalter mindestens in Aschaffenburg, Gemünden, Karlstadt, Würzburg, Schweinfurt und Bamberg erhältlich sein. Die Öffnungszeiten werden zum Teil deutlich verlängert. Die Ausgestaltung der weiteren Vertriebswege – entweder an Stationen oder im Zug über Automaten oder Personal – ist grundsätzlich dem Betreiber überlassen. Die BEG fordert außerdem die Einrichtung eines Kundencenters, das neben Fahrplan- und Tarifinformationen auch Auskünfte über regionale Freizeitangebote bietet. Neben der Anerkennung der bisherig gültigen Nahverkehrstarife erwartet die BEG, dass Sonderangebote im Freizeitverkehr eingeführt werden: Gefordert ist zum Beispiel eine ermäßigte übertragbare Monatskarte (Freizeitkarte), die von Montag bis Freitag ab 9 Uhr, am Wochenende und an Feiertagen ganztags gültig ist.

 

Vergabeverfahren

Das Vergabeverfahren führt die Bayerische Eisenbahngesellschaft zusammen mit dem Rhein-Main-Verkehrsverbund durch. Die Ausschreibung wurde am 16.06.2012 im Supplement zum Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht. Schlusstermin für den Eingang der Angebote ist der 12.11.2012. Die Bindefrist endet am 28.01.2013.

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Pressemitteilung-Nr. 319/12

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