Bayerns Justiz- und Verbraucherschutzministerin Dr. Beate Merk sieht in dem morgen beginnenden "Weltkongress der Sterbehelfer" in Zürich ein erschreckendes Signal gegen Mitmenschlichkeit und gegen das Leben. "Wenn Geschäfte vor Menschlichkeit gehen, müssen die Alarmglocken läuten", so Merk. "Statt Wege zu suchen, wie Menschen in einer verzweifelten Lage wieder Lebensmut schöpfen können, etwa indem ihnen Gespräche und menschliche Nähe geboten werden, wird hier diskutiert, wie ihnen geschäftsmäßig der schnelle Tod verschafft werden kann."
Merk: "Das ist genau das falsche Signal. Unser christliches Menschenbild gebietet es doch stattdessen, am Leben verzweifelnden Menschen Mut zu machen und zu versuchen, ihrem Leben wieder neuen Sinn zu geben. Und Menschen, die Angst vor schweren Schmerzen am Lebensende haben, kann mit dem Ausbau der Palliativmedizin und der Hospize ein anderer Weg aufgezeigt werden als der schnelle Tod", so Merk. "Deshalb freue ich mich, dass wir in Deutschland in die entgegengesetzte Richtung denken: Mit dem Verbot der gewerblichen Suizidbeihilfe, auf das sich die Koalition geeinigt hat, begegnen wir der Gefahr der Kommerzialisierung des Sterbens. Ich gehe davon aus, dass in Deutschland sehr bald ein entsprechender Gesetzentwurf vorgelegt werden wird."
Zu dem Kongress treffen sich Delegierte von 55 Mitgliedsverbänden der "World-Federation of Right-to-Die Societies" mit dem erklärten Ziel der "Wissensvermittlung und des Austausches auch mit Kritikern".