MÜNCHEN Deutschland schöpft das hohe Potenzial ausländischer Studierender noch nicht aus. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie, nach der knapp 80 Prozent der Doktoranden und Master-Studenten aus Nicht-EU-Staaten, die in Deutschland studieren, gern hier leben und arbeiten würden. Umsetzen kann diesen Wunsch jedoch nur etwa ein Viertel. Für Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil zeigt die Analyse erneut den dringenden Handlungsbedarf bei diesem Thema auf: „Die gute Nachricht ist: Deutschland ist für die klügsten Köpfe aus aller Welt hochattraktiv. Viele ausländische Studenten würden gerne bei uns bleiben. Die Schattenseite: Viele wissen nicht wie.“
Dem Minister zufolge wirke bisher vor allem das bürokratische und starre Aufenthaltsrecht abschreckend auf viele ausländische High-Potentials. Damit sei dank der schwarz-gelben Bundesregierung nun Schluss. „Vor allem die Liberalen haben durchgesetzt, dass das Aufenthaltsrecht endlich deutlich vereinfacht wird. Ausländische Absolventen können schon bald 18 statt bisher zwölf Monate nach einem Job in Deutschland suchen. Zudem dürfen sie in der Suchphase länger arbeiten, was die Existenzsicherung erleichtert“, betont Zeil.
Zugleich warnt der Wirtschaftsminister, dass bessere Gesetze allein noch keine neue Willkommenskultur ausmachten. „Entscheidend ist der Wandel in den Köpfen der Menschen hierzulande. Wir müssen ausländische Hochqualifizierte noch viel stärker als Bereicherung verstehen“, erklärt Zeil.
Seinen Worten lässt Zeil Taten folgen. So wird er zusammen mit Wirtschaftsstaatssekretärin Katja Hessel und dem Bayerischen Wissenschaftsminister Dr. Wolfgang Heubisch alle bayerischen Universitäten besuchen und dort gezielt ausländische Studenten und Absolventen ansprechen. „Wir dürfen diese jungen Talente erst gar nicht ziehen lassen“, gibt Zeil die Richtung vor. Wer einmal weg sei, sei für Bayern für lange Zeit, wenn nicht gar für immer verloren. „Wir müssen ihnen direkt und ganz persönliche zeigen, dass sie in Deutschland und Bayern willkommen sind, und dass sie unser Wirtschaftsstandort braucht“, so der Minister.
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Pressemitteilung-Nr. 200/12