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Zeil: „Weitere Verbesserungen für die Fahrgäste in der Region“

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MÜNCHEN     Bayern und Thüringen schreiben die Nahverkehrsleistungen im Regionalzugnetz Kissinger Stern neu aus. Es handelt sich dabei um die Verkehre zwischen Schweinfurt und dem thüringischen Meiningen sowie von Schweinfurt nach Bad Kissingen und weiter durch das Tal der Fränkischen Saale nach Gemünden am Main. Bayerns Verkehrsminister Martin Zeil betont: „Es sollen wesentlich mehr Züge als bisher über den Schweinfurter Hauptbahnhof hinaus nach Schweinfurt Mitte und Schweinfurt Stadt verkehren. Im Spätverkehr wollen wir zudem das Angebot von Schweinfurt nach Bad Neustadt und Bad Kissingen erweitern.“

 

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Regionalverkehr im Auftrag des Bayerischen Verkehrsministeriums plant, finanziert und kontrolliert, gibt heute den Startschuss für das Verfahren. Zehn Prozent der Verkehre liegen im thüringischen Landesgebiet, 90 Prozent in Bayern. Der Verkehrsvertrag zwischen der BEG und dem derzeitigen Betreiber, der Erfurter Bahn, endet wie vorgesehen nach zehn Jahren Laufzeit im Dezember 2014. Die Regionalzüge im Kissinger Stern werden daher jetzt in einer europaweiten öffentlichen Ausschreibung erneut vergeben. Der neue Vertrag soll im Dezember 2014 beginnen und sieht eine Laufzeit von zwölf Jahren vor.

 

Neues Fahrplankonzept und attraktiveres Angebot

Nachdem der Freistaat schon durch die erste Ausschreibung im Jahr 2002 das Angebot in der Region erheblich ausweiten konnte, soll die Wiederausschreibung nochmals Verbesserungen bringen. „Die Züge werden pro Jahr rund sechs Prozent mehr Kilometer zurücklegen als heute“, erklärt der Wirtschaftsminister.

 

Neu ist das von der BEG entwickelte Fahrplankonzept, mit dem alle Bahnhöfe des Kissinger Sterns direkten Anschluss an die Schweinfurter Innenstadt erhalten. In Bad Neustadt (Saale) können Fahrgäste neu in den Regionalexpress der DB Regio, der von Würzburg nach Erfurt unterwegs ist, umsteigen. So bleibt auch Mellrichstadt stündlich an Schweinfurt Stadt angebunden. Durch den Einsatz zusätzlicher Regionalzüge ergibt sich zusammen mit dem Regionalexpress (Würzburg – Bad Kissingen) künftig zwischen Schweinfurt und Bad Kissingen von Montag bis Freitag in der Hauptverkehrszeit ein halbstündliches Angebot.

 

Auch der Abendverkehr wird ausgeweitet: Eine zusätzliche tägliche Spätverbindung nach 23 Uhr von Bad Neustadt und Bad Kissingen nach Schweinfurt stellt in Schweinfurt Hbf noch einen Nachtanschluss zur Mainfrankenbahn nach Würzburg und Bamberg her. Fahrgäste, die mit der Mainfrankenbahn in Schweinfurt ankommen, können wiederum mit dem zusätzlichen Regionalzug gegen 23:45 Uhr nach Bad Kissingen und Bad Neustadt weiterreisen. Damit erhalten Besucher von Abend- und Kulturveranstaltungen in Würzburg, Bamberg und Schweinfurt nach 23 Uhr noch eine Rückreisemöglichkeit nach Bad Kissingen und Bad Neustadt.

 

Das bewährte Vereinigen und Trennen der Zugteile in Ebenhausen bleibt auch zukünftig bestehen. Vorgesehen sind wie bisher mindestens stündliche umsteigefreie Verbindungen von Schweinfurt Stadt nach Bad Kissingen und Bad Neustadt. Jede zweite Stunde geht es für die Fahrgäste direkt weiter von Bad Neustadt über Mellrichstadt nach Meiningen sowie von Bad Kissingen durch das Saaletal nach Gemünden (Main).

 

Weitere Anforderungen

Neben dem Fahrplankonzept macht die BEG auch bezüglich Qualität, Fahrzeugen, Service, Tarif, Vertrieb und Fahrgastinformation klare Vorgaben. „Es werden moderne Gebrauchtfahrzeuge ab Baujahr 2000 zugelassen, die den heutigen Anforderungen an Behindertenfreundlichkeit und Fahrgastinformation entsprechen müssen“, unterstreicht Zeil. Der künftige Betreiber im Kissinger Stern verpflichtet sich, am Qualitätsmesssystem der BEG teilzunehmen. Damit prüft die Bayerische Eisenbahngesellschaft die Sauberkeit, die Funktionsfähigkeit der Ausstattung, die Fahrgastinformation im Zug, die Servicequalität und die Kundenfreundlichkeit. Auch gelten hohe Anforderungen hinsichtlich Pünktlichkeit und Anschlusssicherung. Für stark ausgelastete Züge im Berufs- und Schülerverkehr schreibt die BEG Mindestsitzplatzkapazitäten vor. „Mindestens jeder zweite Zug muss mit Servicepersonal besetzt sein“, erklärt der Minister. Bezüglich Qualifikation und Kundenorientierung wird ein hohes Niveau erwartet. Werden vertraglich vereinbarte Qualitätsziele nicht erfüllt, erhebt die BEG Strafzahlungen. Weiter fordert die BEG den Fahrscheinverkauf im Zug ohne Aufpreis, entweder aus Fahrausweisautomaten oder durch Zugbegleiter. Darüber hinaus müssen Fahrkarten auch am Schweinfurter Hauptbahnhof, in Bad Kissingen und Bad Neustadt am Schalter erhältlich sein. Die Öffnungszeiten werden hier zum Teil deutlich erweitert: auf 70 Stunden pro Woche, davon mindestens 12 Stunden am Wochenende. Zudem erwartet die BEG die Einrichtung eines Kundencenters an einem im Ausschreibungsnetz zentral gelegenen Ort, das neben Fahrplan- und Tarifinformationen auch Auskünfte über regionale Freizeitangebote sowie Fundsachen bietet. Neben der Anerkennung der bisherig gültigen Nahverkehrstarife erwartet die BEG die Einführung von Sonderangeboten im Freizeitverkehr: Gefordert ist zum Beispiel eine Freizeitkarte als übertragbare Monatskarte, die von Montag bis Freitag ab 9 Uhr, am Wochenende und an Feiertagen ganztags gültig ist. Bei einer Erweiterung des Verkehrsunternehmens-Verbunds Mainfranken (VVM) erwartet die BEG vom künftigen Betreiber die Anerkennung und den Verkauf der Verbundfahrscheine unter der Voraussetzung, dass keinerlei wirtschaftlichen Nachteile für den Betreiber und keine Kosten für den Freistaat entstehen.

 

Vergabeverfahren

Das Vergabeverfahren führt die Bayerische Eisenbahngesellschaft zusammen mit dem Thüringer Ministerium für Bau, Landesentwicklung und Verkehr durch. Die Ausschreibung wurde am 07. April 2012 im Supplement zum Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht. Die Vergabeunterlagen können über das SOL-System (Ausschreibungsdatenbank des Bayerischen Staatsanzeigers) bzw. gegen einen Kostenbeitrag von 500 Euro bei der BEG, Boschetsrieder Straße 69, 81379 München bis zum 18. Mai 2012 angefordert werden. Schlusstermin für den Eingang der Angebote ist der 20. September 2012. Die Bindefrist endet am 09. Januar 2013.

 

Weitere Informationen zur Ausschreibung der Verkehre im Kissinger Stern finden Interessierte im Flyer der BEG unter www.bahnland-bayern.de/beg/wettbewerbsprojekte.

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Pressemitteilung-Nr. 181/12

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