Bayerns Justizministerin Dr. Beate Merk fordert anlässlich des morgigen Equal Pay Day die freie Wirtschaft auf, bei der Entlohnung von Frauen und Männern dem Beispiel der Justiz zu folgen: "Was im öffentlichen Dienst, etwa in der Justiz, selbstverständlich ist, sollte es auch in der freien Wirtschaft sein: Gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit! Es kann nicht sein, dass viele Frauen auch heute noch im gleichen Job und bei gleicher Qualifikation weniger als ihre männlichen Kollegen verdienen. Das ist nicht nur diskriminierend und ungerecht, sondern widerspricht auch dem Leistungsprinzip, das ansonsten gerade in der freien Wirtschaft hoch gehalten wird."
Die Ministerin weiter: "Bei der Einstellung von unserem Personal zählt allein die Qualifikation. Es gilt das reine Leistungsprinzip! Das führt mittlerweile dazu, dass bei den Dienstanfängern beispielsweise in der Justiz der Frauenanteil überwiegt. 2011 etwa waren 55,4 % der Dienstanfänger unter den Richtern und Staatsanwälten weiblich. Dass diese für ihre Arbeit dasselbe Geld erhalten wie ihre männlichen Kollegen, ist eine Selbstverständlichkeit!"
Wie viel aber noch außerhalb des öffentlichen Dienstes für die Entgeltgleichheit zwischen Männern und Frauen getan werden müsse, zeigten die jüngsten Angaben des Statistischen Bundesamtes. Danach liege bei vergleichbarer Tätigkeit und Ausbildung der Unterschied in der Bezahlung je Stunde im Schnitt bei etwa 8 Prozent brutto. "Erschreckend ist vor allem, dass sich seit 2006 an dieser Einkommenslücke in Deutschland nichts getan hat", so Merk. "Gleiche Leistung muss auch gleich bezahlt werden. Der öffentliche Dienst hat hier Vorbildfunktion!"
Hintergrund:
Der Equal Pay Day (EPD) ist der internationale Aktionstag für Entgeltgleichheit zwischen Männern und Frauen. Damit soll auf die bestehenden Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen aufmerksam gemacht werden. Er wird in zahlreichen Ländern an unterschiedlichen Tagen begangen. Der Aktionstag in Deutschland am 23. März markiert symbolisch den Zeitraum, den Frauen über den Jahreswechsel hinaus länger arbeiten müssen, um auf das durchschnittliche Jahresgehalt von Männern zu kommen.